Fragen zu Triton

  • So vereinfacht kann man das nicht sagen. Blaues Licht ist energiereich und auch in tieferen Bereichen verfügbar, deshalb wird es von den Korallen auch als gute Fotosynthesequelle genutzt, nur sollte man eben den Rest des Spektrums nicht einfach vernachlässigen, denn Absorbtionsmessungen bei Korallen haben ergeben, dass auch weite Teile des übrigen Spektrums genutzt werden. Also geben wir den Korallen Kraftfutter (blaues Licht) und ergänzendes Futter mit Vitaminen (violettes Licht bis runter UV plus Bereiche von blaugrün und rot). Nur dann wachsen sie gut, und ohne dass man 1000 PAR über dem Becken hängen haben muss.

  • Zur Frage von Micha:
    Es mag sein, dass du diesen Vertex Filter extern betreiben kannst. Wie aber schon mehrfach erwähnt, wird für die Triton-Methode ein Filter empfohlen der oben offen ist. Und ja, du kannst Aktivkohle und PO4 Adsorber in einen Filter machen. Das ist sogar so empfohlen. Es sollte aber nicht verwirbelt werden.

  • Wo liegt denn der gravierende Unterschied ob ein Filter offen ist und über den Rand fliest oder über einen Schlauch oder Rohr zurück geführt werden. Das erschließt sich mir in keinster weise.

  • Das offen oder geschlossen an sich ist nicht wesentlich, wenn nicht eine Kleinigkeit bei dem geschlossenen so schwierig wäre: bei den offenen kann man mit einem Längsstab kurz zupfen, um die Füllung zu lockern und den Detritus aufzuwirbeln, so dass das Granulat wieder frei wird. Ansonsten kann es passieren, dass das Granulat regelrecht miteinander verbackt zu einem Klumpen, da fließt das Wasser nicht mehr sauber und gleichmäßig durch und so wird viel von der Füllung verschwendet.


    Deshalb: geschlossen meinetwegen, aber ihr müsst eine Möglichkeit haben, das Granulat täglich zu lockern. Diese Möglichkeit muss einfach und bequem sein, sonst macht man es nicht. Das war der Grund, den Kugelhahn bei meinem Vorschlag mit einzusetzen, damit man mit vollem Aufdrehen einmal kurz spülen kann.

  • Hallo Micha,


    an den Filtermedien bilden sich aufgrund der großen Oberfläche viele Bakterien. Diese wiederum produzieren Gase, z.B. Schwefel, welche dann nach oben steigen. Wenn der Filter oben offen ist, können die Gase einfach entweichen und belasten somit das Wasser nicht. Andernfalls lösen sie sich halt im Wasser. Deshalb wird für die Triton-Methode empfohlen einen Filter zu verwenden, der oben offen ist.


    Viele Grüße
    Matthias

  • Blaues Licht ist energiereich und auch in tieferen Bereichen verfügbar, deshalb wird es von den Korallen auch als gute Fotosynthesequelle genutzt, nur sollte man eben den Rest des Spektrums nicht einfach vernachlässigen,


    Das würde ich aber mal so gar nicht unterschreiben. Die meisten Wellenlängen im blauen liegen deutlich neben der, des brauchbaren Spektrums von Korallen bis 25m Tiefe. Das blaue ist eigentlich eher zum ausbilden der Farbe (Fluoreszenz). Was stimmt, ist die Tatsache, dass nahezu alle Korallen UV-A und im nahen UV-A auch Absorption zeigen. Viel wichtiger ist der Cyan und Grünbereich. Nur ist der mit LED eben nicht so effizient zu machen, als wie die energiereichere blaue Strahlung.
    Vom Lichtspektrum wäre wohl nach wie vor ein 10K - 14K HQI Brenner das Ideale. Für's Auge noch mit blauen T5 ergänzt. Aber tendenziell beleuchten wir mit den bisherigen LED zu blau.


    Gruß


    Immo

    AquaMedic Cubicus cf seit September 2014
    Giesemann Spectra 250W Performance Brenner
    Coralbox P450
    2 x Rossmont MX9800
    1 x Rossmont Waver
    Vortech Vectra M
    EcoTech Reef Link
    Pacific Sun Sentry ATO
    GHL Doser 2
    1xKnePO Medienfilter
    Vertex Puratek Deluxe 100 GPD RO/DI SYSTEM

  • Der Meinung bin ich nicht so ganz. Korrekt ist, dass die Korallen über einen weiten Bereich Licht für Fotosynthese verwenden, dass Blau jedoch nur für Farbbildung da ist, ist doch Käse. Der Lichtbereich bei etwa 500nm wird bei LEDs tatsächlich viel vernachlässigt, da die weißen LEDs hier ein Minimum haben und die Cyan-LEDs nicht sehr effektiv sind. Hier findet im Augenblick auch ein Umdenken statt, dies nicht mehr so schleppen zu lassen. Die Absorptionskurven der Korallen sind im grünen Bereich jedohc eher im Minimum, von daher kann ich Deine Aussage zur Wichtigkeit des grünen Spektrums nicht nachvollziehen.


    Die Angabe einer Lichtfarbe in Kelvin ist für die alten Medien zwar üblich gewesen, aber wenig sinnvoll, da diese nur eine Durchschnitts-Lichtfarbe aus dem gesamten Spektrum bildet. Die HQI-Brenner haben immer eine Schutzscheibe, welche genau die harten UV-Strahlen nicht durchlässt, da diese sonst die Korallen genauso verbrennen würden wie unsere Haut, Korallen bilden zum Schutz vor dieser harten Strahlung Pigmente, die blaue Strahlung führt dort nicht zu.
    Bei der LED wird das Auge erfreut durch die Helligkeit der weißen LEDs und die hauptsächlich zur Kontraststeigerung hinzugefügten roten LEDs.


    Aber der Aussage, dass meistens zu blau beleuchtet wird kann ich zustimmen. Die Korallen wachsen besser bei mehr weiß und ich bekomme keine Krämpfe, wenn ich die Fotos der blauen Suppe sehe und deuten soll, was darauf zu sehen ist.

  • Hi,


    zum einen sprechen die Tiefenmessungen von Henning eine deutliche Sprache.
    Hatte hier auch mal einen kleinen Bericht dazu geschrieben (hoffe das geht i.O. mit dem Link, sonst löschen)


    http://www.salzwasserwelten.de…roporen-funktioniert-das/


    Ferner siehe Beitrag 40 (ganz unten):
    http://ig-meeresaquaristik.de/index.php?page=Thread&postID=67436&highlight=henning#post67436


    Ferner sind die Absorptionskurven von SPS deutlich in diesem, bei LED vernachlässigten Bereich.


    Bsp. Acropora



    Bsp. Seriatopora:



    Die 10K - 14K Brenner bezog ich nicht auf die Kelvin, sondern auf das erzeugte
    Spektrum. Kelvin ist bei diesen Brennern halt noch die übliche "alte" Angabe.


    Das "blaue" bei LED, wurde m.E. hauptsächlich zum pushen des PAR-Wertes herangezogen, welcher hier eigentlich sowieso nicht die richtige Messgröße zur Beurteilung
    einer Meerwassergeeigneten Beleuchtung , darstellt.


    Das blau überhaupt keine Rolle spielt, sage ich ja gar nicht, da diese sehr energiereiche Strahlung, wie Du ja richtig sagst, auch am tiefsten mit UV in die Wassersäule
    eindringt. Bei den Korallen, welche wir hauptsächlich pflegen (Tiefenregion) ist dieser aber, gerade für das Wachstum und die Gesundheit, eben nicht so dominant, wie gerade seit aufkommen der LED, oft suggeriert wird. Die T5 oder HQI hatten da eben auch die anderen Bereiche (z.T. zufällig) mit abgedeckt. M.E. wächst das ganze SPS Zeug unter der richtigen HQI immer noch am besten. Siehe auch Trends außerhalb Europas, gerade in Japan oder den USA. Das eine gut gebaute und richtig bestückte LED funktioniert ist bewiesen, es gibt aber nicht wirklich viele, von denen man dieses behaupten könnte ;-)


    Gruß


    Immo

    AquaMedic Cubicus cf seit September 2014
    Giesemann Spectra 250W Performance Brenner
    Coralbox P450
    2 x Rossmont MX9800
    1 x Rossmont Waver
    Vortech Vectra M
    EcoTech Reef Link
    Pacific Sun Sentry ATO
    GHL Doser 2
    1xKnePO Medienfilter
    Vertex Puratek Deluxe 100 GPD RO/DI SYSTEM

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Acronarchy ()

  • Hallo Immo,


    ich habe ähnliche Spektren schon aus mehreren Quellen gesehen, bin aber noch am Grübeln wie aussagekräftig diese wirklich sind. Was mich hier vor allem interessiert wären die Ausgangsbedingungen WAS genau gemessen wurde und WIE diese Messung dann ablief. Die Bilder allein sagen sehr wenig aus, da würde ich mir etwas mehr Hintergrunderkläruing zu den Rahmenbedingungen der Messungen wünschen.


    Wo ich voll zustimme ist, dass der Hype um die 450nm völlig übertrieben ist. Da haben sie einen Mechanismus gefunden, der diese Wellenlänge genau aufnimmt und verkünden ihn als den wichtigsten für Fotosynthese, wo nebenbei GENAU diese Wellenlänge von den LEDs so schön geliefert wird.


    Das grundlegende Problem der LED ist, dass sie als so vieles effizienter als die konservative HQI/T5-Beleuchtung erklärt wurde, dass nahezu gezwungen die meisten kommerziellen LED-Lampen dann auch rein auf Leistung getrimmt wurden und flächiges, gleichmäßiges Licht und Spektrum dabei dann vernachlässigt wurden. Leistung und Energiesparen bis zur Sinnlosigkeit.
    Wenn man vernünftiges Licht mit LEDs haben möchte braucht man schon fast so viel Leistung wie mit HQI/T5, für den hohen Preis der LEDs spart man sich dann den Röhren- und Brennerwechsel mit den schwankenden Lichtwerten. Der zweite echte Vorteil ist, dass viel weniger Wärme ins Becken gestrahlt wird. Das war für mich auch der entscheidende Grund, LEDs zu verwenden.


    Bei den Amis sind sie mit vollem Elan und Getöse auf den schönen neuen LED-Zug gesprungen, haben ein paar schlechte Lampen bekommen und sind dann das gebranntes Kind wieder zu den bewährten T5/HQI zurückgegangen, das hat sich ja schon vor Jahren abgespielt. Von daher ist das für mich nicht so bedeutend. Ich würde mir nur wünschen, dass wir genauso wenig für Strom zahlen müssten wie die Amis. Das dürfte auch der Grund sein, warum hier mit etwas mehr Ausdauer bei der LED bleiben.

  • Moin,


    gibt es überhaupt effiziente Cyan/Grün Led`s auf dem Markt?
    Wie löst das die Lani und Orphek, mit weißen Led`s?


    @Sandy, Du baust doch gerade eine neue Lampe für Dein 500L Becken,
    hast Du Änderungen zu Deiner alten Lampe vorgenommen? Mehr Led im 400nm Bereich?
    Hast Du was "grünes" verbaut?

  • Hi Sandy,

    Was mich hier vor allem interessiert wären die Ausgangsbedingungen WAS genau gemessen wurde und WIE diese Messung dann ablief.


    Die werden an einer geeichten Lichtquelle kalibriert und dann wird direkt am Tier gemessen. Da könnte dir der Ronny mehr dazu sagen. Ich weiß nur, daß hier Er, Riddle und der Japaner Eiji Miorien in engen Kontakt stehen und auch Messmethoden und Messungen austauschen / vergleichen.


    Ich würde mir nur wünschen, dass wir genauso wenig für Strom zahlen müssten wie die Amis. Das dürfte auch der Grund sein, warum hier mit etwas mehr Ausdauer bei der LED bleiben.


    Aber genau ist doch die Milchmädchenrechnung, welche Du ja auch bereits erkannt und genannt hast. Es gibt keinen stromsparenden Effekt für LED bei dem von uns benötigten Spektrum - das ist ein Irrglaube. Auch der Leuchtmittelwechsel ist mit Fragezeichen versehen, denn wie lange halten denn nun z.B. UV-A nah strahlende LED ?


    Stefan :

    Zitat

    Wie löst das die Lani und Orphek, mit weißen Led`s?


    Hauptsächlich über die UV-A nahen, violetten LED. Diese bilden quasi das Grundgerüst. Mehr als eine Grundversorgung und schöne Farben ist es nicht. Richtig gutes Wachstum bekommst Du damit nicht, wie z.B. unter HQI.


    Gruß


    Immo

    AquaMedic Cubicus cf seit September 2014
    Giesemann Spectra 250W Performance Brenner
    Coralbox P450
    2 x Rossmont MX9800
    1 x Rossmont Waver
    Vortech Vectra M
    EcoTech Reef Link
    Pacific Sun Sentry ATO
    GHL Doser 2
    1xKnePO Medienfilter
    Vertex Puratek Deluxe 100 GPD RO/DI SYSTEM

  • Hallo Stefan,


    Zitat

    gibt es überhaupt effiziente Cyan/Grün Led`s auf dem Markt?


    ich für meinen Teil mag das Wort "effizient" nicht wirklich in Zusammenhang mit LED-Lampen. Für mich ist das immer wieder nur das Wort für eine Ausrede.
    Wenn wir wissen das Cyan LEDs gut sind, warum stecken die nicht in der LED nur weil die nicht "effizient" sind ? Dann nimmt man halt einige mehr und gut
    ist. Das gleiche wird auch über UV gesagt; "die ist nicht "effizient", darum verbauen wir diese nicht". Ist für mich persönlich quatsch, Triton zeigt es mit der Lani doch schon seit Jahren das es geht und verbaut einige mehr. Klar kostet dann eine LED Lampe mehr, dafür ist aber alles vorhanden was unsere Korallen benötigen.


    Also Kunde muss ich eins wissen, eine gute LED-Lampe kostet Geld, möchte ich wirklich eine flächige Ausleuchtung gibt es nicht viel auf dem Markt. Selbst eine gute DIY LED kostet nicht viel weniger, einige hier im Forum bauen aktuell sich eine und können es selber erfahren. Wenn man nicht bereits ist soviel Geld zu bezahlen,
    oder kann es einfach nicht, wird weiterhin eine gute T5 Lösung immer noch die beste Wahl sein.


    Bei unseren DIY LEDs verbauen wir schon immer LEDs im Bereich von 390 - 430nm, weil wir diesen Tipp schon vor Jahren von Ehsan erhalten haben.


    Gruß
    Marco

  • Hallo Stefan,


    in meiner neuen Lampe sind 12 x 430nm LEDs und 12 x 410nm von ledgroupbuy. Das ist erheblich mehr als früher.


    Angefangen hatten wir mit einer Mischung aus Edison Edixeon 3W 395nm und China-UV bei 410nm, wenn ich mich recht erinnere. Die China waren nach wenigen Monaten blind, die Edixeon brachten so wenig Leistung, dass man sie kaum zählen konnte.
    Dann kam die 430nm von ledgroupbuy, die plötzlich vernünftig Leistung brachte und es lohnte sich, die Energie dafür bereit zu stellen. Nicht nur als Fluoreszenzquelle, sondern wirklich als Versorgung für Fotosynthese. Leider hat der Timo die 430er nicht aufgenommen in sein ledspecs.com Tool, aber näherungsweise kannst Du vergleichen, was passiert, wenn Du eine EpiLED 420nm nimmst und dazu noch eine Edison Edixeon hinzufügst. Die Flanke wird eine Spur breiter, mehr nicht.


    Vor kurzem sind dann noch die 410nm mit akzeptabler Effizienz hinzugekommen, diese verbaue ich jetzt das erste Mal in einer Lampe.


    Bei den Cyan 495nm ist die Effizienz noch sehr niedrig, etwa ein Viertel von dem der blauen. Ich werde diese eventuell noch mit hineinbauen, wenn ich ein gutes Konzept dafür finde, diese noch zu integrieren.

  • Hi.
    ich hoffe ich kann am Sonntag mit Triton starten.
    muss ich dann auf irgendetwas besonderes achten, wenn mein Nitrat bei 1mg und Po4 bei
    0,3 liegt. und ich habe leider nicht viele Algen. Nur die paar, welche ich aus dem Becken gezupft habe.