Beiträge von Flipper

    Die Bakterien, welche den Stickstoffkreislauf in Gang halten brauchen eine relativ lange Zeit, um die Population aufzubauen, und die sie kommt nur über die Korallen und die Ablegersteine ins Becken. Deshalb dauert es mit Totgestein deutlich länger, die lebenden Steine bringen all die notwendigen Bakterien direkt mit. Das ist der Hauptnutzen der lebenden Steine und warum das Becken mit lebenden Steinen deutlisch schneller die Einfahrphase hinter sich bringt.

    Ammonium im Wasser bedeutet, dass irgendwo etwas gammelt und nicht sehr schnell weiter oxidiert wird nach Nitrit und Nitrat. Zu tiefer Sand, der nicht mit Sauerstoff versorgt wird oder etwas abgestorbenes, was irgenwo im Strömungsschatten gammelt.


    Hast Du mit Totgestein oder künstlicher Deko gestartet? Dann funktioniert vielleicht der Stickstoffkreislauf noch nicht und muss sich erst etablieren.


    Wie alt ist das Becken jetzt denn?

    Die Wurmschnecke kann sich nur auf totes Gewebe setzen, aber ich glaube nicht daran, dass sie am Tod der Milka ursaächlich ist. Ich nehme eher an, sie hat toten Siedlungsraum genutzt. Die Milka ist eigentlich eine gut haltbare Koralle, die auch ein paar Fehler verzeiht. Da muss schon etwas mehr als nur ein bischen daneben sein.

    Wenn das Becken noch sehr neu ist würde ich zuerst die Grundwerte noch einmal überprüfen, Salzdichte, Temperatur, kH, pH, Nitrat, Phosphat. Erst wenn das in Ordnung ist würde ich Licht und Strömung noch mal genau ansehen. Wie geht es denn den übrigen Korallen?

    Immer wieder mal kontrollieren auch nach längerer Zeit, ob das Kühlkonzept funktioniert und die LEDs nicht frühzeitig gealtert sind ist ratsam. Bei den Messgeräten bitte auch bedenken, dass nicht immer LEDs im UV-nahen oder roten Bereich in die Messung eingehen. Gerade bei solchen Fragen auch immer die Doku prüfen, ob die Wellenlängen auch in die Messung eingehen.

    Hallo Christian,


    sehr schön sieht das Becken aus, es hat sich bestens entwickelt!


    UV-LEDs sind leider immer noch ein Problem, es kann durchaus sein, dass auch die übrigen UV-LEDs schon praktisch keine Leistung mehr haben, weil die Linse schon erblindet ist. UV-Licht ist leider sehr agressiv, und die Plastiklinsen vertragen dies oft nicht.

    Wenn mal jemand einen PAR-Meter zur Verfügung stellt kannst Du mal nur mit dem UV-Kanal messen, ob da noch wirklich Leistung herauskommt.

    Ich habe leider auch die UV-LEDs vorzeitig austauschen müssen, beide Kanäle waren praktisch blind.

    Doktoren, Falter, Kaiser sind in 500l leider nur sehr begrenzt möglich, Bei den Riffbarschen ist es durchaus möglich, aber wahrscheinlich, dass Du es bereust, sie eingesetzt zu haben. Die meisten sind leider unverbesserliche Streithandel. Bei der richtigen Einrichtung geht es aber teilweise durchaus.


    Schau Dir die Beschreibungen im Meerwasser-Lexikon ruhig an und die Erfahrungsberichte. Dieses Lexikon wird Dir auch im Geschäft eine wertvolle Hilfe sein, weil viele Verkäufer Dir etwas aufschwatzen wollen und Du dort einfach nachschauen kannst.

    Hm, am einfachsten, ich sage mal, was Du tatsächlich davon halten kannst in 500l:


    Anemonenfische (alle Arten)

    Mithraculus sculptus

    - Regenbogenlippfisch (tiefere Sandschicht)

    - Grabender Seestern (tiefere Sandschicht, Bodenfauna ausgeprägt)

    - Juwelen-Fahnenbarsch (Gruppe)

    - Weissband-Putzergarnele

    - Gebänderte Scherengarnele


    Möglich, aber wahrscheinlich wirst Du es bereuen:

    - Dreipunkt-Preussenfisch (Ruppsack)

    - Durban Tanzgarnele (geht an viele Korallen dran)

    - Neondemoiselle (nur in der Jugend hübsch, Ruppsack)

    - Springers Demoiselle (Ruppsack)

    - Arzur Riffbarsch (Ruppsack)

    - Gelbschwanzdemoiselle (Ruppsack)


    - Gestreifter Zwergkaiser (kann bzw. wird an Korallen gehen)

    - Sechsstreifenlippfisch (Stinkstiefel)


    Schwierig zu halten:

    - Gelber Langnasenpinzettfisch (Nahrungsspezialist)

    - Chelmon (Nahrungsspezialist)


    Den Rest habe ich nicht aufgeführt, weil sie zu groß werden


    Hier zwei Ressourcen für Deine Rechersche:

    Meerwasser-Lexikon https://www.meerwasser-lexikon.de (auch als kostenlose App für's Android-Handy)

    Du findest hier auch viele Hinweise, ob der Fisch überhaupt in Frage kommt wegen Größe oder Verhalten


    https://www.fishselector.com/

    Hier kannst Du mit Angabe der Beckengröße passende Fische suchen (auch bei MeWaLex)

    Allerdings sind die Angaben sehr scharf.

    Dann solltest Du eine hübsche Kombination auswählen können. Die Qual ist, was man als "Highlight" bezeichnen möchte. Da versteht nämlich jeder etwas anderes drunter. Einer z.B. sagt, die Riesenmuschel ist das Hightlight im Becken, der andere, die Mandarinfische, wieder einer sagt, der Kaiser oder Falter ist das Highlight, oder der Chelmon. Alle ziehen Konsequenzen nach sich, was die Einrichtung des Beckens angeht und was sich dann nicht verträgt.


    Deshalb würde ich zuerst mal bei Aquarianern in der Nachbarschaft oder Bekanntenkreis genau hinschauen, was Dich anspricht und Du pflegen möchtest, dann Informationen zu den Tieren sammeln, was diese brauchen und dann Planungen aufstellen, was für die Pflege notwendig ist.


    Einige Fische sind schlcht nicht möglich bei 500l, wenn man halbwegs tiergerecht seine Zögliche pflegen möchte. Ein Palettendoktor in 500l geht einfach nicht, auch die meisten anderen Doktoren sind einfach zu groß.


    Eine klassische Besetzung für ein 500l-Becken wäre etwa ein paar Fahnenbarsche mit einem Borstenzahndoktor oder Hawaiidokktor mit einem Pärchen Mandarinfische. Nur darf man nie unterschätzen, wie schnell die Fische wachsen und wie gering die biologische Kapazität in einem Meerwasserbecken ist. Das führt dann schnell dazu, dass wenig gefüttert wird und die Fische lethargisch herumhängen und hungern.


    Es gibt leider sehr viele schöne Meerwasserfische und nicht einmal einen Bruchteil davon kann man in einem Becken pflegen.

    Was genau verstehst Du unter "Weichkorallen"? Grundsätzlich gibt es die Unterscheidung zwischen azooxanthellen und zooxanthellen Korallen. Gerade die Azoos sind oft herrlich farbig und viel in den Riffen zu bestaunen, leider praktisch unhaltbar in normalen Aquarien. Das gilt z.B. für die Dendronephthya und viele andere. Tubastrea etwa kann man noch einigermaßen gut füttern, was aber einen erhöhten Pflegeaufwand bedeutet.


    Wenn es um Korallen geht, die sich in dr Strömung wiegen sind viele LPS sehr schön, wie Wunderkoralle oder Bartkoralle, Euphyllia und viele andere.


    Die Ansprüche richtien sich dabei an den anspruchsvollsten Korallen, was meist die Steinkorallen sind.


    Die Nemos sollten mit einer Anemone gehalten werden, welche erst in einem eingefahrenen Becken eingesetzt werden sollte. Auch muss berücksichtigt werden, dass eine Anemone wandern kann und oft wird und dabei einen regelrechten Vernichtungsfeldzug durch die übrigen Korallen vollzieht. In weitem Umkreis können dann keine anderen Korallen existieren. Von daher muss man da schon sehr gut abwägen, wo die Priorität sein sollte.

    Hallo Dennis,


    ein Becken von 500l gehört bereits zu den größeren Becken und benötigt etwas mehr Vorbereitung als ein kleineres Becken. Zuerst ist dafür die Statik abzuklopfen. Ein normales Haus hat meistens eine zugelassene Flächenlast von 150kg/m², was natürlich ziemlich lächerlich ist. Eine Gewerbe-Immobilie hat meist eine zugelassene Flächenlast von 300kg/m², was besser ist, aber für große Becken dennoch nicht ausreicht.


    Meist ist es ausreichend, wenn das Becken neben einer tragenden Wand steht und die Decke nicht gerade ein Altbau ist, aber wenn man schon ein Haus baut, dann sollte man auch direkt berücksichtigen, wo das Becken stehen soll und eine Flächenlast von 700kg/m² vorsehen. Auch eine Fußbodenheizung sollte man mit Berücksichtigung dieser hohen Last planen und z.B. die Last über Stützen ableiten, die direkt auf den Beton gehen und nicht auf einen schwimmenden Estrich mit Wärmeschlaufen. Ein gebrochener Estrich mit kaputten Heizungssclaufen ist eine teure Sache und nicht notwendig mit etwas vorausschauender Planung.


    Bei größeren Becken sind auch noch zwei Punkte extrem wichtig: die Feuchtigkeit, die aus dem Becken verdunstet, kann die Wohnung schnell zur Sauna machen und Schimmel verursachen. Zusätzlich verursacht die Abwärme vor allem der Lampe im Sommer schnell eine Hitzeentwicklung, die in Hitzeperioden zu Wärmeproblemen im Becken führt. Meine Empfehlung für den Aquarienraum wäre eine Raumklimatisierung vorzusehen, welche die aggressive Salzwasser-Verdunstung eindämmt. Auch wenn pauschal gesagt wird, dass praktisch nur Wasser verdunstet wird in der Praxis trotzdem immer etwas Salz mitgerissen, welche für viel Rost sorgt bei Metallteilen im gesamten Raum.


    Ob so ein Becken eine passende Größe ist hängt vor allem von den zu pflegenden Tieren ab. Für ein Doktorenbecken ist das unterste Grenze, bei einem Schwerpunkt auf Korallen reicht auch ein 200-300l Becken völlig aus. Vor allem die laufenden Kosten sind meistens proportional zur Beckengröße, so dass ein großes Becken auch entsprechend hohe laufende Kosten hat. Allein die Stromkosten machen schnell einen dreistelligen Betrag pro Monat aus.


    Bei der technischen Ausstattung hängt auch viel davon ab, welchen Anspruch man an die Güte der Technik hat. Die 10€/l Beckengröße ist eine Annäherung, mit der man hinkommt, wenn keine besonderen Ansprüche gestellt werden. Wer Highend-Technik vom Feinsten wünscht kann auch deutlich mehr ausgeben.


    Bei den technischen Details hängt eben auch viel davon ab, welche Tiere man pflegen möchte und wie der Anspruch vor allem an die Lautstärke und die Funktionen der Technik ist.


    Bei den Becken etwa bekommt man ein günstiges Becken schon für wenige hundert Euro, aber wenn man Wert auf hohe Farbtreue legt und eine teure Fotoaustattung hat, deshalb Weissglas oder sogar ein Plexiglasbecken wünscht, dann geht der Preis steil in die Höhe.

    Soll es ein Poolbecken mit eleganter Verklebung sein oder reicht ein Becken von der Stange, hat man den Wunsch nach Sicherheit oder ist die Budgetbegrenzung ziemlich festgelegt.


    Bei der Technikausstattung selbst hat sich eine Mindestaustattung für die meisten Becken herauskristallisiert, welche auf einem Abschäumer als Hauptelement im Technikbecken herauslaufen. Dazu kommen aber noch verschiedene Geräte zur Automatisierung und Versorgung und die Anpassung auf bestimmte Versorgungssysteme. Darüber aber kann man später diskutieren.


    Kurz zusammengefasst ist die allgemeine Grundaustattung der normalen Korallenriffaquarien, wo Fische und Korallen gepflegt werden:


    Ein Aquarium mit Schrank und Technikbecken, dazu Verrohrung für den Wasserkreislauf zwischen Schaubecken und Technikbecken

    Beleuchtung über dem Becken für die Korallen

    Abschäumer im Technikbecken und Rückförderpumpe. Dimensionierung grob etwa das Volumen des Beckens als Luftdurchsatz pro Stunde, die Förderpumpe etwa 2-5x pro Stunde das Beckenvolumen als Durchsatz durch das Technikbecken.

    Der Abschäumer sorgt für ein Abscheiden von organischen Materialien im Topf und gleichzeitig einen Gasaustausch mit der Raumluft.


    Dazu kommen jetzt Komfortfunktionen wie

    - automatische Wassernachfüllung mit Osmosewasser zum Ausgleich der Verdunstung

    - Dosierpumpen zum Ausgleich des Verbrauchs von Korallen und Co.

    - Vliesfilter zur automatischen Wattefilterung des Wassers

    - UVC-Filter bei Wassertrübung oder Krankheiten mit Schwärmerstadien oder empfindlichen Fischen

    - Temperaturregelung mit Lüftern, Kühlern oder Heizstab

    - Messautomatisierung usw.


    Das muss man sich dann alles überlegen, wenn man weiss, was man eigentlich pflegen will. Entscheidend ist hier, genügend Spielraum zu lassen, um diese Möglichkeiten auch nutzen zu können. Was hilft es, wenn man sich entscheided, einen weiteren Filter einzusetzen, wenn man gar nicht den dafür notwendigen Platz in einem zu kleinen Technikbecken hat.

    Der Platz ist eigentlich immer zu knapp für die Technik, deshalb darf man nicht Platz verschwenden im engen Technikschrank.


    Einige planen deshalb auch direkt einen Technikraum im Keller oder Nebenzimmer, um genügend Platz für die Technik zu haben.

    Hallo Dustin,


    irgendwo scheint da noch grundsätzlich etwas nicht zu stimmen, da ich bei dem Microbelift Premium Reef Salt diese Werte im Aquacalculator sehe:

    Ca 430 mg/l, Mg 1295 mg/l, Alkalinität 7,2.

    Wenn Du über 11 bei der Alkalinität gemessen hast stimmt da was vorne und hinten nicht. Ich würde deshalb nachforschen, warum Du so grundverschiedene Werte bekommst.


    Nach einem Tag sollte selbst das trübste Wasser so langsam aufklaren. Wenn das nicht der Fall ist hast Du wahrscheinlich direkt eine Bakterienblüte. Bei Totgestein braucht man dann nicht viel zu suchen, wo die Bakterien herkommen.

    Ich habe bei einer Bakterienblüte den UVC-Klärer eingesetzt, der hat das Problem in einem Tag erledigt.

    Special Blend und Nite Out senken eigentlich den kH, deshalb ist es mir unerklärlich, wie der bei Dir so hoch sein soll.


    Ich würde den kH zuerst mit einer Referenzlösung prüfen.


    Was sich am Anfang zuerst bewegt sind die Werte für kH, und wichtig für Wachstum sind natürlich ausreichend, aber nicht zu viele für Nährstoffe wie Nitrat und Phosphat.


    Wenn die Trübung nicht bald verschwindet würde ich einen Schnellfilter einsetzen gegen die Schwebestoffe.

    Gar nicht so einfach, das notwendige Wissen aus Büchern zu entnehmen. Die meisten Bücher sind irgendwie für die geschrieben, die das schon alles wissen, während die Wissenssuchenden verzweifelt in dem Wust an Aussagen versuchen, sich etwas zurecht zu reimen, wie das ganze funktionieren soll.


    Brockmann: das Meerwasser-Aquarium. Das hat zumindest noch etwas für den Anfänger zu bieten, aber am meisten bringt es eher etwas, einen Aquarianer zu löchern, warum eigentlich dies oder das so ist.

    Leider funktionieren die Sensoren oft nicht so präzise wie man sich das wünscht. Meerwasser ist eine komplexe Mischung vieler Ionen, und die gewünschte Reaktion zu messen ist oft nicht einfach und mit der gewünschten Präzision wiederholbar. Hanna Instruments bietet verschiedene Minichecker an für jeweils einen Messwert, aber noch längst nicht alle davon liefern brauchbare Ergebnisse.


    Viele Spurenelemente sind auch in so niedriger Konzentration vorhanden, dass die Kalibrierung des Sensors oft deutlich aufwendiger ist als man denkt. Auch die ICP-Messungen benötigen Kalibrierungen vor jedem Messlauf, die nicht zu unterschätzen sind.


    Letztendlich ist die Messung so vieler Werte einfach so aufwendig, um die gewünschte Präzision zu erreichen und verifizieren, dass es deutlich einfacher unb billiger ist, die Messung einer ICP-Analyse zu beauftragen.