Triton: Kohle und Po4 Absorber

  • Hallo Leute,


    ich werde öfters gefragt, wie sich das mit dem filtern über Kohle und PO4 Absorber
    bei Triton verhält. Beides soll dauerhaft im Becken vorhanden sein, gerade der Po4
    Absorber soll auch immer mitlaufen, um einen Anstieg von PO4 zu verhindern.



    PO4 Absorber:
    Zum Einsatz kommt Triton AL99, 50ml je 100L Wasser im monatlichen Wechsel.
    Ihr wechselt nur auf den ROWA Absorber, wenn die Wasseranalyse von Triton einen
    roten Aluminiumwert anzeigt. Dann kommt für einen Monat der ROWAPhos in den Filter.


    Kohle:
    Auch die Kohle muss dauerhaft laufen, 100ml je 100L Wasser. Monatlich wechseln.

  • Hi Marco,


    ich denke, diese Empfehlung ist übertrieben und mit einer Prise Salz zu genießen. Genauso wie Phosphatadsorber auch nur dann eingesetzt werden soll, wenn es nötig ist, sollte auch die Kohle nur ab und zu eingesetzt werden und ich würde die 100ml Aktivkohle pro 100l Beckenwasser als Maximum sehen, nicht als direkte Empfehlung.


    Denkt immer daran, das Bindungsvermögen der Kohle wird gerne mit der Adsorption von Jod angegeben, wer viel Kohle reinhaut soll sich also nicht wundern, dass er unter Jodmangel leidet.

  • Hallo Sandy,


    da muss ich dir leider widersprechen. Es mag sein das es bei anderen Methoden so ist, Triton setzt dieses aber voraus und ist ein wesentlicher Bestandteil der Methode.
    Es soll immer Kohle mitlaufen, in den Lösungen ist die entsprechende menge mit einberechnet. Sollte ein Wert zu wenig sein leitet es mehr dran, das jedes Becken anders ist und auch der Besetz. Darum müssen auch bei Triton einzelne Elemente nach einer Analyse zugefügt werden. Wenn z.b. auf die Kohle verzichtet wird, kann es sogar sein, dass der Wert einiger Elemente steigt. Wie gesagt ist die Menge die von der Kohle absorbiert wird bereits mit einberechnet.


    Der Po4 Absorber soll auch ständig mitlaufen, es soll damit ein PO4-Pick verhindert werden. Auch bei einem PO4 Wert von 0,00 wird immer noch etwas vorhanden sein, wenn genügend Fisch im Becken ist und Täglich gefüttert wird. Wir sprechen auch von AL99 und nicht von ROWA !


    Bei Triton ist es schon wichtig sich an die Vorgaben zu halten, es ist ein Bestandteil der Methode.

  • Hi Marco,


    das mag das Dogma von Triton sein, aber meine Erfahrung vor zwei Jahren, wo ich absolut kein Jod mehr im Becken hatte stammt aus der Zeit, wo ich immer ähnlich Kohle wie Adsorber habe mitlaufen lassen. Zu der Zeit war die adsorbierte Menge definitiv nicht für so viel Kohle ausgelegt, sonst kann ein Becken bei laufender Dosierung nicht auf Null sinken, wie es bei mir der Fall war.


    Zudosieren muss ich ohnehin, selbst ohne viel Kohle noch etwas, wenn ich jetzt noch 800ml Kohle ins Becken setze und voll mitlaufen lasse zieht mir das definitiv VIEL zu viel Jod raus. Deshalb bleibe ich auch bei meiner Aussage, dass solche Menge Kohle einfach zu viel ist für die meisten Becken. Das ist nur angebracht für Becken die einen sehr großen dichten Korallenbestand haben und entsprechend viele Nesselstoffe produzieren.


    Dies hat jetzt wenig mit Phosphatadsorber zu tun, den muss ich ohnehin ständig mitlaufen lassen mit den vielen großen Fischen. Wichtiger als einen Peak zu verhindern würde ich das Verhindern des Abstürzen des Phosphatwertes sehen, wenn man auf einen Schlag eine große Menge Adsorber reinsetzt. Ich grübele schon darüber, ob man nicht den Adsorber in zwei Teilen austauschen kann und immer nur die Hälfte in kürzeren Abständen wechseln sollte. Das würde den Wert jedenfalls konstanter halten.

  • Hallo Sandy,


    ich kann aus meiner Erfahrung auch nur sprechen und bei meinen Becken setzte ich genau die Mengen ein, die Triton vorgibt. Auch ein PO4 Peak ist nicht gut und kann auch zu Problemen führen. Sollten die Nährstoffe zu wenig sein, ist definitiv der Besatz zu gering. Kenne ich gut bei meiner Anlage im Shop, da muss umbedingt noch mehr Fisch rein :)

  • Äh... Marco...
    Peak ist die Spitze, nicht das Loch, wo keine Nährstoffe mehr sind?!?


    Bei Deiner Anlage kann ich mir vorstellen, dass Du am Nährstofflimit kratzt, ich habe die kleine Menge ja gesehen, die Du gefüttert hast, da kann auch nicht viel herkommen. Zumal ja eine relativ große Menge an Korallen mit gutem Licht im Becken stehen und daher dann durch Wachstum einiges an Nährstoffen schon brauchen.


    Du brauchst ein paar Lippis, die zwischen den Korallen wuseln. Und abends dann eine Abdeckscheibe, damit sie im Becken bleiben...

  • Hi Marco,


    da ich ebenfalls Triton seit 2 Jahren einsetzte kann ich Dir nur 100% zustimmen.
    Genauso ist es, wie Du sagst. Wenn man aber einmal die Balance aus Nährstoffeintrag = Fisch
    und Verbrauch für sein Becken gefunden hat, empfinde ich Triton als das stabilste, ganzheitliche
    System am Markt. Die wichtigsten Wasserparameter stehen wie eingestanzt, weshalb es m.E. für
    die Haltung von SPS prädestiniert ist.


    LG


    Immo

    AquaMedic Cubicus cf seit September 2014
    Giesemann Spectra 250W Performance Brenner
    Coralbox P450
    2 x Rossmont MX9800
    1 x Rossmont Waver
    Vortech Vectra M
    EcoTech Reef Link
    Pacific Sun Sentry ATO
    GHL Doser 2
    1xKnePO Medienfilter
    Vertex Puratek Deluxe 100 GPD RO/DI SYSTEM

  • @Immo
    Das sehe ich gut bei dem Würfel von mir, der ist jetzt ca 4 Jahre alt und gemacht werden muss da so gut wie nichts mehr. Das System läuft einfach sehr stabile, ob wohl es ein Mischbecken ist ;o)


    @Sandy
    Mit dem Lippfischen hast du recht, die wird es auch bald geben. Zu dem PO4... auch zuviel ist für SPS nicht gut und wen du kein PO4 Absorber drin hast, kann es schnell dazu kommen, dass auch der Po4 steigt und das mögen die SPS überhaupt nicht. PO4 ist da noch schlimmer als NO3

  • Hi Marco,


    da hast Du schon recht, erstaunlicherweise sind es nicht nur die SPS, die hohe Phosphatwerte krumm nehmen, einige Sarcophyton haben bei mir auch sehr empfindlich auf hohe Phosphatwerte reagiert, andere dagegen kaum. Die Kunst ist halt, richtig in die Zukunft zu schauen und zu sehen, dass das Korallenwachstum mit dem Fischwachstum mithält, so dass man so wenig Adsorber wie nötig braucht.

  • TL;DR: Wer die Triton Methode macht, sollte sich daran halten. Abweichen sollte man nur, wenn man genau weiß, was man tut.


    Wir sind hier ja immer noch im Tritonbereich des Forums und Triton empfiehlt das Vorgehen, wie Marco es beschrieben hat, aus gutem Grund. Man sollte die Leute hier nicht verwirren, in dem man schreibt das sei gar nicht nötig oder man sollte davon abweichen. Es gibt viele Gründe die Aktivkohle und den Phosphatadsorber in der empfohlenen Menge dauerhaft im Becken zu behalten und die Triton Methode vermindert die dadurch entstehenden Nachteile. Wer die Triton Methode macht, sollte sich auch daran halten.
    Wenn man genau weiß was man tut und wie die Zusammenhänge sind, kann man natürlich experimentieren und von der Methode abweichen. Da mag es ja auch gute Gründe für geben. Die Methode passt (wie jede andere auch) schließlich nicht für jedes Becken. Wenn man jedoch hier liest, man könne einfach die Aktivkohle zeitweise rausnimmt, weil man das ja früher auch so gemacht hat und den Phosphatadsorber (der noch andere Funktionen hat als dauerhaft Phosphat zu adsorbieren) entfernt, weil man glaubt man bräuchte mehr Phosphat, dann könnten Personen die sich damit nicht so gut auskennen auf die Idee kommen das nachzumachen. Dadurch setzen sie ihr Becken dann unnötig großen Risiken aus, eventuell sogar viel größeren Problemen.

  • Tut mir leid, aber das ist genau das, woran die Anfänger scheitern. Nimm einen Anfänger, der gerade startet und nach "Vorschrift" Kohle und Phosphatadsorber mitlaufen lässt. Die Nährstoffarmut und der Mangel an Spurenelementen ist vorprogrammiert, weil die Menge an Kohle und Adsorber für ein voll laufendes Becken vorgesehen ist.


    Deshalb bitte alles mit Verstand und dem Wissen WARUM etwas eingesetzt wird, welche Auswirkungen das hat und wie sich das bemerkbar macht. Blind etwas einsetzen bedeutet das Becken gegen die Wand fahren, egal welche Methode. Triton gibt ja 0,02-0,04 mg/l Phosphat vor, was in Ordnung ist. Der Verstand kommt dann ins Spiel, wenn man entscheiden muss, ob das Einsetzen der Menge des Adsorbers wichtiger ist als das Einhalten der Wasserwerte.

  • Hi Sandy,


    genau das was du schreibst verunsichert die Leute, da siehst du es doch. Dazu kommt, dass es einfach falsch ist. Die Triton Methode ist eben ganzheitlich und so muss man das auch betrachten. Es sind doch viele Becken mit der Triton-Methode gestartet worden und die stehen wunderbar. Dort gibt es weder pauschal sofort Nährstoffarmut, noch ein pauschalen Mangel an Spurenelementen. Die Zugabe der Elemente wird ja auch gesteuert und über Analysen kontrolliert, wodurch die Werte im Becken gesteuert werden.
    Du scheinst von der Grundannahme auszugehen, dass doppelt so viel Phosphat entfernt wird, wenn man doppelt so viel Phosphatadsorber einsetzt und deshalb sofort alles Phosphat entfernt wird, wenn man zuviel Adsorber nimmt. Das ist jedoch so nicht der Fall. Die Adsorptionsmenge hängt vor allem von der Konzentration von Phosphat im Becken und dem Durchfluss durch den Adsorber ab. Ist wenig Phosphat im Becken vorhanden, wird auch wenig adsorbiert.
    Natürlich ist es gut zu wissen, warum etwas eingesetzt wird und welche Auswirkungen das hat. Genau deshalb sollte man wissen, dass man bei der Triton-Methode die Aktivkohle und den Phosphatadsorber als Grundlage verwendet und diese nicht optional sind. Es hat eben viele Vorteile diese dauerhaft in ausreichend großer Dimensionierung parat zu haben, z.B. um Peaks abzufangen, wie Marco ja schon geschrieben hat. Mit der Triton-Methode überwiegen diese Vorteile eben die Nachteile der dauerhaften Nutzung.


    Viele Grüße
    Matthias


    Edit: Umziehen der Antwort für Micha in seinen neuen Thread.

  • Äh, Matthias, zu sagen, dass etwas falsch ist, weil es falsch ist, basta ist kein Argument. Das ist im Gegenteil ganz schlechter Stil. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich selber Triton seit Jahren einsetze, all dies gemacht habe und meine Erfahrungen mit den Wasserwerten gemacht habe?!? Ich halte Deine pauschalen Aussagen für wenig sinnvoll, da sie nichts erklären.


    Mache Deine Experimente mit doppelter Menge Phosphatadsorber mal mit Rowaphos und erzähle mir dann, dass Du noch einen akzeptablen Phosphatwert hast! Also bitte nicht mit plakativen Aussagen rumschießen ohne Relation auf was Du Dich genau beziehst!


    Die Vorteile der Methode kenne ich sehr genau, deshalb setze ich sie ja seit Jahren ein, da erzählst Du mir wirklich nichts neues. Ich habe mich da auch mit Ehsan einige male drüber unterhalten. :D

  • Ich weiß nicht, ob du den Großteil meines Beitrags überlesen hast, aber welche Gründe willst du denn noch haben?
    Ich habe doch erklärt, warum ich deine Aussage für falsch halte. Weil du davon ausgehst, dass der Einsatz von doppelter Menge Adsorber auch zu doppelter Adsorption führt. Das ist aber nicht der Fall. Natürlich wird mehr adsorbiert und ich halte es auch nicht für sinnvoll sich an der exakten Menge der Dosierung aufzuhalten, da das nicht wesentlich ist. Natürlich kann man da auch ein bisschen steuern. Wichtig ist, dass die Adsorber (Phosphat und Aktivkohle) dauerhaft dabei sind. Deshalb finde ich es nicht richtig hier im Tritonbereich pauschal zu schreiben, dass man die auch mal weglassen könnte. Ich kann dir gerne noch weiter Gründe dafür nennen. Wenn du genaueres wissen willst, kannst du auch gerne fragen. Besser beantworten kann das aber ohnehin Ehsan.
    Eine der wichtigsten Funktionen der Aktivkohle z.B. ist, dass sie Gifte adsorbiert die im Aquarium freigesetzt werden. Wenn man die weglässt und eine größere Menge Gift im Becken freigesetzt wird, kann man schnell Probleme bekommen. Man geht damit also ein Risiko ein und das ist vielen dann gar nicht bewusst. Eine weitere wichtige Funktion ist die Adsorption der Gelbstoffe, die zu weniger Lichtdurchsatz im Wasser führen und zwar schon bevor man das sieht.
    Die wichtigste Funktion des Phosphatadsorbers ist das Abfangen von Konzentrationspeaks. Da das Adsorptionsverhalten relativ zur Konzentration ist, wird mehr adsorbiert, wenn die Konzentration höher ist. Dadurch werden Peaks abgeschwächt. Viele Stoffe vertragen die Tiere auch in höherer Konzentration. Was den Tieren zu schaffen macht ist die schnelle Änderung des Werts (z.B. wenn ein großer Fisch stirbt und auf einmal viele Nährstoffe ins Wasser abgegeben werden). Ein Adsorber schwächt diesen Effekt an, da mit steigender Konzentration des Werts auch sofort mehr adsorbiert wird. Der Adsorber stabilisiert also das Becken. Auch hier setzt man das Becken mit dem weglassen einem Risiko aus.


    Es macht aber keinen Unterschied, ob du die Triton Methode anwendest, wie du dazu stehst und dass du dich mit Ehsan unterhalten hast. Das wusste ich ja auch vorher. Das ist ja auch der Grund warum ich dir hier vermutlich nichts neues erzähle und auch nicht verstehe, warum du das alles nochmal begründet haben willst. Deshalb kannst und sollst du ja auch gerne experimentieren und kannst von der Methode abweichen. Du weißt wie das funktioniert, du weißt wo du abweichst und du kennst die Zusammenhänge. Das ist aber kein Grund hier zu behaupten, man sollte das grundsätzlich anders machen als empfohlen:

    Genauso wie Phosphatadsorber auch nur dann eingesetzt werden soll, wenn es nötig ist, sollte auch die Kohle nur ab und zu eingesetzt werden


    Denn nicht jeder der das liest, kennt all diese Zusammenhänge und weiß, was das noch für Konsequenzen hat. Es ist immer besser, wenn man sich an die Methode hält und dann basierend auf den Analysen und gutem Support steuernd eingreift. Da kann man dann Anpassungen vornehmen. Aber die Grundpfeiler der Triton Methode müssen eben parat stehen, um vernünftig steuern zu können.

  • Ich habe deutlich das Gefühl, dass Du auch nicht auf meine Argumente eingehst und die Diskussion sich im Kreis bewegt. Deine Weigerung zu glauben, dass mit Rowaphos etwa der Phosphatwert auf Null gezogen werden kann macht eine weitere Diskussion sinnlos.


    Bitte fördere das Verständnis, warum Triton funktioniert und wie es wirkt und lasse diese aggressiv plakativen Behauptungen.

  • Ich habe gerade einen sehr langen Beitrag geschrieben, in dem ich erklärt habe, wieso Aktivkohle und Phosphatadsorber bei der Triton-Methode dauerhaft eingesetzt werden. Fördert das das Verständnis warum Triton funktioniert nicht? Trotzdem bleibst du bei deiner Behauptung, dass man Aktivkohle nur sporadisch einsetzen soll und Phosphatadsorber „nur wenn es nötig ist“.
    Ich weigere mich überhaupt nicht zu glauben, dass man mit Rowaphos den Phosphatwert auf Null ziehen kann. Wenn man davon viel zu viel verwendet, ist das auch bei gut laufenden Becken natürlich sehr leicht möglich. Das ist doch aber kein Grund ihn wegzulassen. Das ist auch aus den von mir genannten Gründen keine gute Idee. Die Gründe habe ich jetzt mehrfach erläutert und damit hoffentlich zum Verständnis beigetragen, warum die Triton-Methode so gut funktioniert.
    Da du nicht auf meine Argumente eingehst, hier vielleicht ein übertragendes Beispiel: Meine Leber adsorbiert die Gifte die im Körper durch Alkohol entstehen. Ich trinke aber kein Alkohol. Trotzdem muss ich meinem Körper mehr Nährstoffe zuführen, damit sie weiter funktioniert. Soll ich meine Leber jetzt weglassen oder nur sporadisch einsetzen?