Triton und Fischkrankheiten

  • Hallo Reiner,


    normalerweise sind auch Wasserwechsel bei Triton nicht nötig, wird aber in Notfällen doch empfohlen. Die Krankheit von Fischen ist in dem Triton-System nicht direkt erfasst, deshalb muss man hier mit etwas Realismuss und Vernunft drangehen. Oodinium und ähnliches Parasiten mit einem Schwärmerstadium werden am besten duch den Einsatz eines UVC-Klärers unterdrückt. Eine Behandlung von Oodiium sollte eigentlich direkt beginnen, da sie unbehandelt fest immer innerhalb weniger Tage zum Tode führt.


    Gut wäre es, wenn es ein Behandlungsbecken gibt, wo man die Fische hältern und behandeln kann. Für die Behandlung empfehle ich dringend, einen fachkundigen Spezialisten einzuschalten, der einen Abstrich von den Fischen machen kann und unter dem Mikroskop dann eindeutig identifizieren kann, um welche Krankheit es geht. Dann kann direkt im Behandlungsbecken ein entsprechendes Medikament wie Oodinol oder so eingesetzt werden. Da dieses für Korallen schädlich ist kann es ohnehin nicht im normalen Schaubecken eingestzt werden.


    Ich würde bei einem größeren Becken mit vielen Fischen direkt einen fachkundigen Arzt einschalten, so riesig sind die Gebühren nicht: Tierärztliche Praxis für Fische - Gebühren.
    Alternativ kannst Du auch in der Umgebung fragen, wenn es dort ein Großaquarium gibt, diese haben meist auch jemanden, der die üblichen Krankheiten identifizieren kann oder er kennt zumindest die Kontaktdaten eines fachkundigen Arztes.

  • Hi !


    Besten Dank. Der Tipp war klasse. War bereits in Olpe beim Doc und er hat eine Identifizierung durchgeführt.


    es liegt eine doppelte Infizierung vor:


    Amyloodinium ocellatum
    cryptocaryon irritans


    Ich werde zuerst mal einen UVC-Klärer einsetzen. Mal sehen wie es dann weiter geht.
    Evtl Süßwasserbehandlung und später Protozol.


    Danke
    Reiner

  • Ja, das ist leider häufiger der Fall, dass mehrere Parasiten und Krankheiten zusammen oder als Folgeerscheinung auftreten. Wenn der Befall bereits stark sichtbar ist würde ich erwarten, dass er Dir direkt eine Medikamentierung empfehlen würde. Aber verflixt noch mal, so spät noch einen Arzt zu bekommen, der dann noch direkt eine Diagnose anfertigt, das nötigt mir Respekt ab!


    Was genau hat er denn empfohlen bezüglich des weitere Vorgehens?

  • Hola !


    Ja, sehr freundlicher und hilfsbereiter Mensch. Hat sich wirklich Zeit genommen und eine mikroskopische Untersuchung durchgeführt und dabei beiden Parasiten identifiziert.


    Für Oodinium war die Empfehlung die Süßwasserbehandlung der Patienten für 5min. 2. Schritt Kupferpräparate und als 3. Flagellol, wenn Süßwasser nicht hilft.
    Und für den anderen Parasit habe ich von ihm Protazol bekommen. Es kommt auch Malachitgrün in Frage, wobei Protazol bevorzugt wird.
    Man könne es bei günstigen Fischen auch aussitzen. Da ich bisher nur preisgünstige Kandidaten habe, werde ich wohl diesen Weg wählen. Das ist aber meine persönliche Entscheidung.


    Alles in Allem hat mich das 45€ gekostet. Absolut fair wie ich finde, ich habe aufgerundet. Vor Allem für die späte Zeit.
    Vermutlich habe ich auch nur Glück gehabt, sofort einen Termin zu bekommen.


    Jedenfalls ist der letzte Fahnenbarsch auch verschwunden. Keine Ahnung wo der steckt. Irgendwo verkrochen. So wie ich das sehe, bin ich jetzt alle Wackelkandidaten los. Der Rest sieht gut aus, bis auf einen Lippfisch. Der Zeigt noch Symptome, scheint sich aber zu bessern. Von den Chromis ist nicht einer abgetreten, alle munter und fidel. Haben zwar eine abenteuerliche Atemfrequenz, scheint ihnen aber nichts auszumachen.
    Derzeit füttere ich mein Frostfutter gemischt mit Knoblauch und Sanostol zuckerfrei in reichlichen Mengen. Immer mal wieder ne Dosis, wird gut gefressen. Und seit heute läuft die 36W UVC-Lampe.


    Interessant zu beobachten war, dass die Kandidaten, die tags drauf hinüber waren, am Tag zuvor noch richtig gut gefressen haben. Wie die wilden haben sie sich aufs Futter gestürzt. Fresslust kann also nicht zur Gesundheitsbestimmung herangezogen werden.


    Reiner

  • Nachtrag.


    Da sich die Parasiten hauptsächlich auf den Kiemen ansiedeln, vermute ich, dass Sauerstoffunterversorgung zum Tode über Nacht führt. Jedenfalls habe ich beobachtet, dass abends viele an der Wasseroberfläche hingen. Ich hatte schon einen Sprudelstein eingehängt. Hat aber nicht viel geholfen.


    R.

  • Ja, Oodiniium kann teilweise noch überhaupt nicht auf der Außenhaut sichtbar sein, sich aber wegen der Besiedelung der Kiemen durch die heftige Atemfrequenz bemerkbar machen. Kein Wunder, das sie dort zuerst landen, schließlich werden sie als vom Wasser getragener Parasit wegen der Atmung durch die Kiemen gezogen und dort gibt es keine schützenden Schuppen oder Schleimschicht, welche die Parasiten abwehrt.


    Solange ein genügend großer Abschäumer läuft sollte der Tag-/Nachtzyklus der Fotosynthese nicht so große Auswirkungen auf den Sauerstoffgehalt im Wasser haben. Aber wenn genügend große Bereiche der Kiemen besiedelt sind wird das vermutlich schon reichen.


    Die Kandidaten, die nach Luft geschnappt haben an der Oberfläche und damit hoffentlich mit dem Kescher zu erwischen sind wären gute Kandidaten für ein Süßwasserbad. Wenn Du eines bereit stehen hast mit richtiger Temperatur wäre das eine schnelle und einfache Behandlung, die zumindest Aussicht hat.

  • Sodele,
    die Sache scheint sich zu stabilisieren. Seit 2 Tagen keinen Fisch mehr verloren.
    Ein Kardinalsbarsch ist nochfressunwillig und der Lippfisch scheint auf dem Wege der Besserung zu sein. Wird sich zeigen wie das ausgeht.


    Die UVC läuft jetzt seit Samstag Vormittag. Was meint ihr. Wie lange soll ich sie noch laufen lassen ? Wie ist der Entwicklungszyklus dieser Biester ?


    Reiner

  • Hallo Rainer,


    da habe ich eine schlechte Nachricht. Der Entwicklungszyklus hängt ein wenig von der Temperatur ab, je höher desto kürzer, irgendwo zwischen 4 und 7 Tage etwa. Dummerweise können die Stadien am Boden auch bis zu vier Wochen dort sitzen. Die absolute Minimalzeit ist also fünf Wochen.


    Und jetzt kommt der Knackpunkt: dies gilt nur, wenn keine Fische im Becken sind. Solange jedoch welche vorhanden sind, die sich ständig neu infizieren ist der Erreger ständig in kleiner Zahl vorhanden und wartet auf neue Opfer. Auch wenn die Fische, die die Infektion überstehen, gesund zu sein scheinen, sind sie immer noch Träger der Parasiten. Wundere dich also nicht, wenn jetzt neu eingesetzte Fische ständig weiterhin sterben.


    Deshalb meine Empfehlung, in den nächsten drei Monaten keine neuen Fische einzusetzen, die UV in dieser Zeit voll laufen zu lassen und erst dann vorsichtig nach neuen Fischen schauen. Auch bei dem Einsetzen von neuen Fischen danach würde ich die UV weiter laufen lassen bis dass die Lebenszeit der Röhre nach sechs Monaten erreicht ist.

  • Moin Sandy,
    Danke Dir.
    Kann man nicht die Stadien am Boden mit entsprechenden Garnelen bekämpfen ? War da nicht was ?
    Wenn ja, welche kämen da in Frage ?


    Ok, dann lasse ich die UV laufen.


    Was ist mit Ozon ?
    Derzeit ziehe ich die Ansaugluft für den Abschäumer durch eine 9W UV-Leuchte...


    Grüße
    Reiner