Finsrfun's Oase

  • Guten Morgen Uschi,danke und


    ja, der Filter läuft durch, allerdings muss ich abdecken, damit die Temperatur nicht unter 4° C fällt. Ab da wird's sonst kritisch für die Koi...
    Das sieht dann so aus:



    Die dicke Noppenfolie verhindert vor allem, dass die Temperatur stark schwankt zwischen Tag und Nacht oder durch den Wind, das gibt's in der Natur und damit größeren Gewässern ja nicht und damit kommen Koi-Karpfen nicht gut klar.


    VG,
    Thomas

  • Ja Thomas,


    was soll ich sagen das ist ja der Hammer, da ich auch ein Gartenmensch bin, wenn auch eher Nutzgarten,
    geht mir bei solchen Bildern das Herz auf, absolut genial :thumbsup:


    und natürlich bin ich von deinen Tierfotos total begeistert, wunderschön die Libellen :thumbsup: :thumbup:

    Salzigen Gruß
    Daniel


    Mein 500l Wohnzimmerriff


    Gesagt ist nicht gehört, gehört ist nicht verstanden, verstanden ist nicht einverstanden, einverstanden ist nicht behalten,
    behalten ist nicht angewandt, angewandt ist noch lange nicht beibehalten.

    Konrad Lorenz

  • Huhu Thomas,


    danke für die Auskunft :thumbsup: . Ich habe nur einen kleinen Teich, mit Goldfischen drin. Ich bin über jeden Winter froh, wo sie durch kommen. Allerdings habe ich den Blubber ( Luft ) drin. Bin mir da noch unsicher ob an oder aus. Bis jetzt war er im Winter immer an.

  • Freut mich Daniel,


    danke. Für einen Nutzgarten reicht's bei mir leider nicht, mein ganzes Grundstück ist gerade mal 200m2 - inclusive Haus, Garage und Stellplatz. Sonst wäre ich auch "dabei". Von meinem Garten sind daher ca. 2/3 zum Teich geworden und Rasen mähen kann ich mit der Nagelschere. Nächstes Jahr kommt er wahrscheinlich ganz weg und ein paar Stauden und Büsche an die Stelle. Ach und den Teich würde ich gerne noch vergrößern, nicht so sehr flächensmässig sondern steilere Ufer und und und. Dann käme ich auch auf ca. 20m3 und könnte einige Baufehler beseitigen, die mich noch nerven.


    Hi Uschi,
    macht ja nix, auch ein kleiner Teich hat seinen Reiz. Blubberstein ist ok, am besten mit einem Eisfreihalter. Wichtig ist, dass Faulgase aus dem Teich können, sonst ersticken die Fische. Notfalls einen kleinen Heizstab mit 50W oder 100W dazu, dann sollte nix passieren. Der muss ja nur in wirklich eisigen Nächten laufen und auf die 10 Euro Stromkosten kommts dann auch nicht an.


    VG
    Thomas

  • Hallo Thomas,
    echt toll dein Teich. Den Austausch des Filters werd ich im Frühjahr auch in Angriff nehmen, da ich mit der Leistung auch nicht zufrieden bin.
    Einen Steg find ich auch klasse; mal sehen was ich im Frühjahr noch am Teich ändern werde.
    VG Gaby




    VG Ga

  • Guten Abend,


    freut mich, dass euch mein Wasserloch gefällt.


    Gaby :
    Ja, die richtige Filtertechnik ist sehr wichtig, da kann man viel falsch machen. Die Frage ist halt, welchen Aufwand will und kann ich betreiben. An einem Goldfischteich wird man eher weniger einen Vließ-, Trommel- oder Endlosbandfilter sehen, weil sie einfach sehr teuer sind. Aber die sind an einem Koiteich eigentlich die einzigen wirklichen Optionen, denn nur sie entfernen den "Dreck" auch, bevor er sich in Ammonium, NO2 und NO3 gewandelt hat. Dazu und sind sie so gut wie wartungsfrei. Wobei Vließfilter zwar so ziemlich das beste Filterergebnis, aber auch hohe Folgekosten haben. Ein Koifilter muss halt den Grobschmutz schnell aus dem System holen, sprich: ganz aus dem Wasser raus. Ansonsten löst sich dieser auf, wird bakteriell umgesetzt und die Algen freuen sich. Der Stickstoffprozess ist mehr oder weniger der gleiche, wie im Meerwasser und es nutzt eigentlich wenig, einen größeren Filter zu kaufen, der trotzdem nur "einsammelt". Koi brauchen je nach Größe viel Futter, zwischen 1%-3% vom aktuellen Gewicht. Kleine mehr, große weniger. Ich füttere bei aktuell 10 Koi so ca. 300-400gr pro Tag, je nach Wassertemperatur. Ihr könnt euch vorstellen, was da "hinten raus kommt". Man nennt sie nicht umsonst auch Wasserschweine ;-).


    In Goldfischteichen hilft es eigentlich nur, die Anzahl der Fische sehr stark einzuschränken, besser noch, ganz auf Fische zu verzichten (mit der Gefahr, dass man Schnaken bekommt) und abgestorbene Pflanzen regelmäßig aus dem Wasser zu holen, bevor sie sich auflösen. Hier kann ich dann das Naturagard-Konzept empfehlen, das am ehesten für Natur- und Schwimmteiche gedacht ist. Aber auch ein Paar (2) Goldfische oder Stichlinge reichen und bald sind es 50 oder 100 Stück und das schaffen dann Sumpf- und Unterwasserpflanzen nicht mehr.


    Ein Skimmer ist übrigens auch sehr wichtig, nicht nur für die Optik. Wenn meiner mal aus ist, ist die Oberfläche nach einer Stunde völlig "eingestaubt" und dass nicht nur vom Blütenstaub im Frühjahr. Auch das ist der reinste Algendünger!


    Übrigens: Sehr viele Teiche werden auch grün aufgrund von einzelligen Algen, die kein Filter herausfiltern kann. So, wie man Kaffee auch nicht klar filtern kann. Hier hilft aber eine UVC sehr einfach. Mit dieser "verklumpen" die einzelligen Algen und die können dann gefiltert werden. Wenn ich diese aber und auch anderen "Abfall" im Wasser lasse, wird es doch wieder Algenfutter und anstatt grünem Wasser hat man dann meterlange Fadenalgen.


    Ich zeig euch dann nachher mal meinen aktuellen Filter.


    @ Thilo:
    Also mein Teich hat eine Tiefe von ca. 1,85 und viel weniger sollte es nicht sein. Auch darauf achten, dass man keine "Bombenkrater" baut sprich nur einen kleinen tiefen Bereich an einer Stelle. Das nutzt den Fischen im Winter auch nicht viel, wenn der Rest flach ist und dann doch 80% des Wassers gefrohren ist. Ich hab zwar etwas mehr als den Krater, aber leider doch viel Volumen verschenkt. Daher lieber gleich steilere Ufer, wenn es der Boden (z.B. Lehm) zulässt. Bei sandigem Boden geht das natürlich nicht, da müßte man mauern. Bei einem Koiteich sollte das Volumen so groß wie möglich sein, man rechnet mindestens 1m3 pro Koi und das nur bei sehr guter Filterung. Und auch kleine Koi werden sehr schnell groß, wenn sie die richtigen Eltern haben, gesund sind und in gutem Wasser gehalten werden. Ein zweijähriger ist normalerweise schon etwa zwischen 32 und 45cm groß.


    Bis dann,


    VG
    Thomas

  • Filterumbau


    So, nachdem das Thema scheinbar interessiert, zeige ich mal meinen aktuellen Filter und den Umbau.


    Einer meiner vielen Anfängerfehler war, dass ich den Teich in den ersten Jahren wie oben schon mal geschrieben "gepumpt" betrieben habe. Sprich: Die Pumpe lag im Teich und pumpte das Wasser über Teichniveau hinaus in den Filter. Nachteile: höherer Stromverbrauch, weniger Durchfluss (50er und später 63mm Schlauch), verstopfte Pumpe, häßlicher Schlauch im Teich und nciht zuletzt schreddert die Pumpe alles in kleine Teile, die dann schwerer zu filtern sind.


    Die wesentlich bessere Alternative ist, den Teich in Schwerkraft zu betreiben. Hierzu wird der Filter auf Teichniveau "eingegraben" und mittels 110er KG-Rohren durch die Teichfolie hindurch verbunden. Wenn die Pumpe aus ist, ist der Wasserstand im Teich und im Filter gleich. Die Pumpe liegt dann in der letzten Kammer des Filters und muss das bereits saubere Wasser dann nur noch ein paar Zentimeter über das Teichniveau hinaus zurück in den Teich befördern. Dadurch sinkt der Wasserspiegel im Filter und es fließt Wasser aus dem Teich nach.


    Am Anfang stand harte Arbeit... ca. 5 Tonnen Lehmboden wollten ausgeschachtet werden.




    Danach wurde ein Fundament gegossen und anschließend verschalt. Gut, wenn man sehr nette Kumpel hat, die einfach alles können!


  • Die Jungs machen das alles mit einer Selbstverständlichkeit, dass es nur so flutscht.



  • Und die Jungs haben einfach alles, bis zum Betonmischer...






    Zwei Tage später oder so durfte ich ausschalen und die Filterkammer war vorbereitet.


  • Wart's ab Ben,


    deine Zeit kommt noch, du bist ja noch jung ;-)...


    Dann konnte es endlich weitergehen mit dem Filtereinbau. Zunächst wurde aber noch eine 110er Kernbohrung durch die Hauswand in den Keller vorgenommen und fast die ganze Elektrik konnte ins "Trockene" verlegt werden. (Die Fotos davon finde ich leider gerade nicht)


    Dann kam die Verrohrung dran. Mit dem richtigen Werkzeug und Paul's Fachwissen ging das ratzfatz...



  • Hallo Thomas,
    einen UV-Klärer und einen Skimmer hab ich auch laufen. Sonst war das wirklich nicht hinzukriegen mit der Oberfläche und dem klaren Wasser. Das mit den Fadenalgen hat ich seit letztem Jahr einigermaßen im Griff.
    Der Fischreiher passt auf das der Fischbestand im Rahmen bleibt.
    VG Gaby

  • Oben im letzten Bild sieht man, dass der Filter in 3 Module unterteilt ist.


    Links: Trommelfilter
    Mitte: Biokammer
    Rechts: Pumpenkammer


    Der Trommelfilter ist das Herzsück, die "Waschmaschine" für den Teich. Die Trommel ist mit einem ganz feinem Gewebe bespannt, das alles, was größer als 60µ groß ist, zurückhält. Das vom Teich kommende, "verschmutzte" Wasser wird in die Trommel geleitet und der Schmutz setzt im Laufe der Zeit das Siebgewebe zu. Dadurch sinkt der Durchfluss und außerhalb der Trommel sinkt der Wasserspiegel.


    Wenn eine gewisse Level-Differenz erreicht ist oder spätestens alle 20min, beginnt der Spülvorgang: Die Trommel fängt an, sich zu drehen und gleichzeitig wird Teichwasser von einer Hochdruckpumpe und 4 Hochdruckdüsen oben von außen auf das Siebgewebe gesprüht und dieses gereinigt. Innerhalb der Trommel und unterhalb des Sprüharms befindet sich eine Schmutzrinne, die das Schmutzwasser auffängt und nach außen abführt.


    Auf dem (schlechten) Foto ist die Trommel geöffnet und man sieht die Schmutzrinne mit ein paar Fadenalgen. Man erkennt glaube ich auch, wie fein das Sieb ist.



    Der Trommler reinigt sich damit also quasi - bis auf ein paar Fadenalgen, die einfach an der Schmutzrinne hängen bleiben - permanent selbst. Bei jeder Spülung wird ca. 2 - 2,5l Teichwasser benötigt und der Wasserspiegel im Teich sinkt etwas. Der "Verlust" wird automatisch durch einen weiteren Niveauschalter direkt aus der Leitung ersetzt. Somit hat man als Nebeneffekt einen automatischen Wasserwechsel von ca. 150-200l/Tag, was auch wieder gut für die Teichhygiene ist.


    Biokammer
    Das im Trommler gereinigte Teichwasser wird in die Biokammer geleitet Hier drin sind einfache Kunstoffkörper mit sehr großer Oberfläche (Helix), auf denen sich Bakterien ansiedeln können. Diese Schwebekörper werden durch Luft und Strömung in der Schwebe gehalten und mit Sauerstoff versorgt. Durch die Reibung werden "alte" Bakterien regelmässig abgerieben und der Bakterienrasen erneuert sich permanent.


    Pumpenkammer
    Hier liegen zwei 15.000l Pumpen, eine läuft permanent 365 Tage im Jahr, die andere nur zusätzlich, wenn ich mal meinen Bachlauf plätzschern lassen oder den Teich richtig "durchmischen" will. Sauerstoffeintrag, Schmutz aufwirbeln und so...


    Außerdem ist hier noch eine Tauch-UVC untergebracht, um ggf. Schwebealgen zu "entsorgen. Aber die UVC lief eigentlich schon zwei Jahre fast gar nicht mehr, weil ich keine einzelligen Algen mehr habe.


    Manchmal ist das Wasser gelbstichig, meist durch Futter, Urinstoffe usw. Dann schalte ich noch für ein paar Stunden Ozon zu und das Wasser ist glasklar.


    Schmutzwasser
    Das Schmutzwasser aus dem Trommler läuft in eine Tonne, in der eine normale Schmutzwasserpumpe mit Schwimmschalter liegt und wird von da direkt in den Kanal entsorgt. Meine einzige Aufgabe ist damit, ein oder zweimal pro Woche die Schmutzrinne im Trommler auf Fadenalgen zu kontrollieren und die Schmutzwassertonne mal aufzuwirbeln und ausspülen zu lassen. Das dauert keine 5 Minuten. Aber ihr glaubt nicht, was diese Teil an Dreck herausholt und wie das Zeug, was sich sonst im Teich auflösen würde, stinken kann!


  • Hallo Thomas,
    einen UV-Klärer und einen Skimmer hab ich auch laufen. Sonst war das wirklich nicht hinzukriegen mit der Oberfläche und dem klaren Wasser. Das mit den Fadenalgen hat ich seit letztem Jahr einigermaßen im Griff.
    Der Fischreiher passt auf das der Fischbestand im Rahmen bleibt.
    VG Gaby


    Na Gaby, dann bist du doch schon ganz gut aufgestellt, technisch und mit biologischer Geburtenkontrolle ;-).


    VG
    Thomas

  • Neben der Arbeitsersparnis und dem sauberen Wasser, gibt es aber noch andere, sehr positive Effekte:


    - Ich kann wegen der Umstellung auf Schwerkraft eine andere Pumpe einsetzten, die "nur" noch 120W anstatt vorher 180W hat. Das macht eine Menge aus bei 24/365 im Jahr
    - Die UVC spart mir auch noch mal 80W ein, weil sie so gut wie nie gebraucht wird. Vorher lief sie von März bis Oktober permanent.
    - Der Durchfluss ist wesentilch höher. Vorher kamen aus der 15.000l Pumpe (180W) nur 6.800l/Stunde effektiv an (gemessen mit Ultraschall, Paul hat alles ;-)).
    Jetzt schätze ich, dass von den 15.000l brutto durch die dicken Rohre und kaum noch Höhendifferenz irgendwo zwischen 11 und 12.000l ankommen. Paul wird das irgendwann noch mal messen. Vergleicht einfach mal das Foto vom Bachlauf ganz oben in einem der ersten Posts mit diesem Foto hier.



    Hier noch ein kleines Video vom "Bachlauf" direkt nach dem Umbau (das ist die erwähnte zweite Pumpe, die erste (Foto oben) führt normalerweise unter dem Wasserspiegel in den Teich zurück

  • Wow, das ist mal ein ausführlicher Bericht. Da hast Du viel Arbeit reingesteckt aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ohne Probleme läuft mein kleiner Tümpel nicht. Im Sommer wuchern bei mir die Algen ohne Ende und das Wasser wird sehr schnell wieder grün. Meiner Meinung nach kann man auch die Mittelchen alle vergessen.