Nährstoffe senken

Der bei weitem bedeutendste Bestandteil ist der Abschäumer und natürlich eine gute Strömung, die verhindert, dass der Modder sich in Gammelecken absetzt. Für Phosphat gibt es gute Adsorber wie den RowaPhos, beim Nitrat wird es schon schwieriger. Hier kommt man mit guten Algenrefugien etwas weiter.

Ein weiterer sehr wichtiger Teil ist das Gestein: hochporöses Gestein mit großer Oberfläche für viele Bakterien kann sogar zur Nährstoffarmut führen, gerade in der ersten Zeit des Aquariums.

Hallo Joachim,

grundsätzlich schon. Feuchtere Abschäumung bedeutet aber auch ein höherer Austrag von Wasser aus dem System. Die Grenze kommt da, wenn man mehr Wasser über den Abschäumer aus dem System entnimmt als man über die Dosierpumpen wieder ins System zurückbringt. Dann sinkt die Salinität im System.

Auch bei der Größe des Abschäumers gibt es gewisse Grenzen. Du kannst keinen riesigen Bubble King für 4000l an ein 200l-Becken anschließen, weil sich dann die Schaumsäule nicht richtig aufbauen kann. Also alles in den richtigen Maßen.

Wenn alles nicht hilft muss der Fischbestand reduziert werden.

Kommt darauf an, was Du damit machen willst. Ein SPS-System braucht eine starke Abschäumung. Wenn Du bei schönen Fischen gerne schwach wirst und trotzdem noch schöne Acros haben möchtest, dann wird es schon etwas herber. Bei einem Mischsystem ist das noch nicht so kritisch.

Ich habe z.B. bei einem 800l-Becken einen Bubble King Double Cone 250, aber auch viele Fische im Becken. Eigentlich sogar zu viele und muss viel Phosphatadsorber einsetzen.

Hallo Joachim,

so ganz einfach ist das nicht. Zum einen hängt es davon ab, wie die Nährstoffe verwertet werden (Wachstum bei Korallen und Algen), was wiederum von Licht, Strömung und Wasserwerten abhängt, als auch, wie effektiv die Abschäumung ist. Diese wiederum kann nur effektiv sein, wenn der Durchsatz durch das Technikbecken angepasst ist auf den Wasserdurchsatz beim Abschäumer.
Mein Bubble King z.B. kann bis zu 4000l pro Stunde Wasser durchsetzen, deshalb muss auch der Wasserdurchsatz ins Technikbecken in dieser Größenordnung liegen und ich dafür sorgen, dass nicht immer das gleiche Wasser durch den Abschäumer läuft. Zusätzlich muss die Strömung im Becken so gewählt sein, dass der Dreck auch aufgewirbelt und zum Abschäumer befördert wird.

Als grobe Richtschnur nehme ich bei leichtem Fischbesatz ungefähr die Beckengröße in Liter als Luftdurchsatz beim Abschäumer und bei starkem Fischbesatz das doppelte.

Hallo,

wie dosiert/regelt man den PO4 Austrag?

Durch die Menge des Adsorbermaterial oder durch die Durchflußgeschwindigkeit im Wirbelbettfilter ?

Hallo Stefan,

die Frage ist nicht schlecht. Es ist eine Mischung aus beidem, denke ich. Wobei natürlich die Durchlaufgeschwindigkeit durch den Filter generell nicht zu hoch sein sollte.
Es hängt aber auch mit dem Adsorber selbst zu sammen. Der feine Rowaphos etwa hat eine ziemlich brachiale Art, den Phosphat zu senken: der Pegel geht praktisch direkt in den Keller und bleibt dort, bis er anfängt sich zu erschöpfen, dann geht der Wert wieder langsam hoch und steigt schnell mit der kompletten Erschöpfung.

Im Verhältnis zum Durchfluß des Technikbeckens sollte der Filterdurchfluss schon sehr gering sein, um diesen Absturz zu mildern.

Moin Sandy,

Du verwendest ihn ja, also wenn das Material frisch ist, dann hast Du PO4 n.n.
Man steht also mit einem Bein bereits in der PO4 Limitierung ?

Hallo Stefan,

so ist es zum Glück nicht. Aber der Wert wird deutlich unter 0,1mg/l Phosphat gedrückt. Wenn ich eine frische Ladung Rowaphos reinsetze, dann geht der Wert locker innerhalb eines Tages von 0,25mg/l auf 0,04mg/l Phosphat. In der Ecke bleibt er dann, weil ich ja auch sehr viel füttere und der Durchfluß durch das Technikbecken ein Vielfaches des Filterdurchflusses ist, ca. 3500l/h gegenüber 400-500l/h.

Wenn Dein Wert jedoch schon unter 0,1mg/l Phosphat ist ohne Adsorber, dann kann der Wert auch schnell unter 0,01 gedrückt werden, da sollte man wirklich nicht zuviel Adsorber nehmen.

Hallo Joachim,

so kannst Du das nicht sehen. Die Rückförderpumpe sorgt dafür, dass etwa 3500l pro Stunde durch das Technikbecken durchgeschleust werden. In diesem Technikbecken steht ein Filter mit eigener Pumpe, in dem der Phosphatadsorber liegt und der etwa 500l pro Stunde durch den Adsorber pumpt.

Am Anfang findet der Durchfluß noch jede Menge frisches Material, wo das Phosphat sich anlagern kann und entsprechend wird ein großer Teil von dem Phosphat im durchfließenden Wasser herausgeholt. Deshalb sinkt der Gehalt im Anfang am schnellsten. Der Filter sollte von der Größe so gewählt sein, dass der Adsorber nicht nur als dünne Schicht auf dem Boden des Filters liegt.

Danach gibt es dann ein Plateau, wo es ein Gleichgewicht gibt zwischen der Entnahme von Phosphat durch den Adsorber und dem Erzeugen von Phosphat durch zersetzendes Futter. Diese Phase dauert etwa 2-4 Wochen.

Danach kommt dann die Erschöpfungsphase, wo langsam immer weniger von dem Phosphat im Filter angelagert werden kann und der Phosphatwert langsam steigt. Wenn der Adsorber erschöpft ist beginnt der Phosphatwert wieder schneller zu steigen.

Richtig gewechselt wird der Adsorber dann, wenn der Wert wieder zu steigen beginnt.

Daraus folgt, dass Du das Senken des Wertes in erster Linie nur abbremsen kannst, wenn Du eine geringe Menge von Adsorber verwendest und dann nach einer Woche oder so direkt wechselst, um dann den Wert mit der normalen Adsorbermenge zu halten.

Ich hoffe, diese etwas längliche Ausführung bringt etwas mehr Licht in die Sache.

hi joachim,

wie lange wird denn beleuchtet?

ok, danke.

wollte nur sicherstellen, dass die korallen auch genügend zeit und licht haben, um nährstoffe verarbeiten zu können.

Hallo.
Hab mal ne Frage zum Rowaphos.
Holt der auch Silikat mit raus??
grüße Detlef