Finsrfun's Oase

  • Hi Uschi,


    ja, in der Tat steckt da Arbeit drin, aber was macht man nicht alles für seine Hobbies. Jemand, der keinen Draht dazu hat, wir das nie nachvollziehen können.


    Mit Fadenalgen habe ich aber trotz der Filteroptimierung auch immer noch zu tun, da die auch und gerade bei sehr gutem Wasser schnell wachsen, auch bei relativ geringer Belastung mit NO3 und PO4. Ich war's dieses Jahr dann mal leid und habe erstmals ein "Mittelchen" verwendet. Damit waren die Algen nach ca. 4 Wochen Geschichte. Hab dann im Herbst nicht mehr nachdosiert und die Fadenalgen kamen wieder. Im Frühjahr werde ich das noch mal starten und dann beobachten, was meine Koi dazu sagen. Einer hatte jede Menge "Pickel" bekommen, die später wieder verschwunden sind. Ob das mit dem Algenmittel zu tun hatte, kann ich noch nicht sagen.


    VG
    Thomas

  • Apropos Fische,


    hier mal ein paar Fotos von meinen Pfleglingen


    Das ist mein "Pommes", ein männlicher Koi, der im Mai 57cm groß war. Männliche Koi sind schlanker und werden nicht so groß wie die Weibchen, 70cm erreichen nicht viele Koi-Männer, daher wollen manche Koihalter keine in ihrem Teich. Zumal es auch in der Laichzeit ganz schön heftig zugehen kann und sich die Koi dabei auch verletzen können. Diese einfarbig gelbe Farbform heißt Yamabuki Ogon. Diese Goldbarren sind vor allem bei "Anfängern" beliebt und Pommes strahlt vor dem dunkelgrünen Hintergrund in meinem Teich immer besonders und die meisten meiner Besucher und Freunde finden ihn am schönsten. Mir selbst gefällt er hauptsächlich wegen der schönen großen Brustflossen.




    Zu Pommes gehört natürlich "Rot-Weiss", ist doch klar, oder?
    Diese Madame hier ist ein Kohaku, 62cm groß, 7 Jahre alt und wächst durchschnittlich nur 4cm pro Jahr. Eine Riesin wird sie wohl nicht mehr, aber mit ca. 4 1/2 kg Gewicht ist sie schon eine Wuchtbrumme.


    Kohakus haben eine lange Tradition und gehören zu den drei beliebtesten Farbformen. Viele Koi Kichi (so heißen die Liebhaber in Japan) habe nur Kohaku, Showa und Sanke im Teich. Kohakus sollten strahlend weiß sein und kräftig rot. Meine hier ist auf dem Foto etwas "errötet". Das liegt daran, dass sie durch das Fangen gestresst ist und bei weißen Koi dann die Adern durchschimmern. Wenn ihr genau hinschaut, könnt ihr die Adern erkennen. Im Teich geht das dann meist schnell wieder weg, wobei meine Dicke hier von Grund her schon einen leichten "Gelbstich" hat.


  • Wo ich gerade von Sanke spreche, diese Dame hier ist einer.


    Sanke haben eine weiße Grundfarbe, rot und schwarz liegen auf und schwarz ist nur in kleineren Flecken erwünscht. Meine Sanke ist mein ältester Fisch (8Jahre) und 58cm groß. Für ein Weib sehr schlank und das Rot geht leider langsam verloren. Langsames Wachstum, wenig "Body" und dann noch der Farbverlust machen sie zu meinem qualitativ "schlechtesten" Fisch. Dafür war sie aber noch nie wirklich krank und darf weiter bei mir paddeln.



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    Nach meinem ältesten Fisch jetzt gleich der Jüngste im Bunde, "Goliath".
    Goliath heißt so, weil er der absolut Kleinste im Teich war, als er im Mai 2013 eingezogen ist. Damals maß er nur 28cm und ist dann bis zum September des gleichen Jahres schon auf 40cm gewachsen. Dann kam leider eine Stagnation und er dürfte momentan ca. 45cm groß sein. Eigentlich hätte er in diesem Sommer die 50er-Marke knacken müssen, hat ihm wohl keiner gesagt...


    Goliath ist ein Showa und (leider) auch ein Mann. Gerade bei ihm hatte ich auf das schönere Geschlecht gehofft, denn er stammt von einem sehr renommierten Züchter namens Dainichi. Als weiblicher Koi könnte er sicher 20cm mehr an Endgröße erreichen :-).
    Showa sind wie Sanke dreifarbig, wobei hier die Grundfarbe aber schwarz ist und rot sowie weiß aufliegen. Showa entwickeln die schwarze Farbe oft recht spät und sind lange Zeit eher grau. Auch meiner wird im Sommer bei warmem Wasser (= Hauptwachstumsphase) immer erst wieder mal grau, das Schwarz zieht sich sozusagen durch das Wachstum auseinander. Und im Winter wird er richtig dunkel. Idealerweise sollten Showa tief lackschwarz sein, wobei das auch erst nach Jahren kommen kann und darf. Die Entwicklung von schwarz hängt dazu auch noch vom Teich und dessen Wasser ab, manchmal ist es förderlich und manchmal nicht. Mein Teich ist eher schlecht in dieser Beziehung, der von meinem Freund Paul dagegen sehr gut.


    Viele Koi und insbesondere Showa entwickeln ihre Schönheit erst über mehrere Jahre und der Fisch, den man kauft ist selten wirklich der, den man später im Teich schwimmen hat. Die richtig guten Showa werden bis zu einem Alter von 7, 8 Jahren immer schöner, aber die weitaus meisten verlieren bis dahin eher an Qualität.


    Das Potential eines (Ausnahme-) fisches in den jeweiligen Altersstufen erkennen zu können ist - neben besten Naturteichen, die die strahlenden Farben herauskitzeln - das große Geheimnis der Japaner. Es gibt zwar gewisse Anhaltspunkte für Wachstum (Augenabstand, Maulgröße usw.), aber den Blick haben die wenigsten und den braucht man für die richtige Selektion der besten Koi eines "Wurfs". Ein Koiweibchen legt ca. 3-4 Millionen Eier, von denen schon wenige Tage nach Schlupf ein Großteil ausselektiert wird. Bei Showa z.B. werden ausschließlich schwarze Larven weiter aufgezogen. Nach zig Selektionen bleiben dann nur die Besten übrig für die weitere Aufzucht im Naturteich, um dann z.T. sehr teuer als 2, 3 oder 4-jährige verkauft zu werden. Die anderen werden verfüttert, gehen in den Angelteich oder gehen bestenfalls noch als 10cm große Baby-Koi in den Handel, wo sie dann ab 9,90 oder so verkauft werden. Und dann gibt es noch die große Masse der "Durchschnittskoi", die unter anderem nach Deutschland exportiert und hier je nach Größe und Alter zwischen vielleicht 50 und ein paar hundert Euro verkauft werden. Bei einem bekannten, sehr erfolgreichen Showa-Züchter bleiben von einem ganzen Wurf nur 60-70 Koi übrig, die dann auch unter seinem eigenen Namen und für mehrere tausend Euro das Stück als z.B. Zweijährige in die ganze Welt verkauft werden. Die wirklichen Spitzentiere werden 90cm+ groß, verlassen aber Japan normalerweise erst gar nicht, denn sie sind quasi unbezahlbar. Und sie sahnen auf den großen Koi-Shows die Titel "Grand Champion" usw. ab, was den Züchtern nicht nur Ruhm, sondern auch reichlich Geld bringt.



    Interessant? Dann geht's morgen weiter...


    Jetzt erst einmal gute Nacht!

  • Hi Uschi,


    das hier. Nach 2 Wochen habe ich erste Erfolge gesehen, nach 4-6 war dann alles weg. Muss aber wie gesagt dann nachdosiert werden, weil die Ursache ja nciht beseitigt wird und auch nicht beseitigt werden kann (Futtereintrag etc.).


    An Tieren Außer den Libellen und Fröschen habe ich nicht viel zu berichten. Nur viele Vögel kommen regelmäßig zum baden und trinken. Aber Molche usw. sind bei Koiteichen eher selten, da man bei Koi außer (eingeschränkt) Seerosen leider keine Unterwasserpflanzen halten kann, das wird alles gefressen. Außerdem gibt's hier in meiner Gegend leider keine natürlichen Gewässer. Selbst bei den Fröschen ist nur ein einziger zugewandert, die anderen stammen von einem Koifreund.


    VG
    Thomas

  • So, ich habe gerade wieder mal etwas Zeit und mach dann mal hier weiter.


    Erst noch mal zwei meiner Lieblinge...


    Das ist "Oschi", ein fünfjähriger Ochiba Shigure und heißt übersetzt aus dem japanischen in etwa "Herbstlaub auf dem Wasser". Ochiba gehören nicht zu den schönsten weil weniger bunten Koi, haben dafür aber eine andere positive Eigenschaft: Sie sind sehr verfressen, wachsen entsprechend schnell und werden, weil sie immer Hunger haben, sehr schnell handzahm. Deshalb gehört eigentlich in jeden Teich ein Oshiba oder ein ähnlich schnell wachsender Koi.


    Auch mein Oschi ist wieder ein männlicher Koi und daher noch nicht "riesengroß" geworden. Im Sommer hatte er 59 cm Zentimeter und wog circa dreieinhalb Kilo. Er ist der Lieblingskoi meines Sohnes, eben weil er so zahm ist. Ach ja, und seine Farbe ändert er auch über die Jahreszeiten: Von gelb im Winter auf rehbraun im Frühjahr und Herbst bis hin zu dunkelbraun im Sommer. Am schönsten finde ich ihn im Frühjahr und im Herbst.



    Durch ihn sind dann auch alle anderen Koi zutraulich geworden. Wenn es Ihr Lieblingsfutter Mais gibt, geben sie sogar "Küsschen".


  • Ja und dann noch meine Dicke, ein inzwischen 8-jähriger Asagi mit 72cm und circa siebeneinhalb Kilo Gewicht. Als ich sie bekam, war sie gerade mal 36 cm groß und sie wächst bis heute jedes Jahr zwischen 3 und 9 cm. Farblich hat sie etwas nachgelassen, Der Rücken ist nicht mehr ganz so schön blau sondern eher grau und das rot am Bauch eher orange geworden. Aber das macht gar nichts, sie ist trotzdem mein Lieblingsfisch.


    Asagi haben noch viel vom ursprünglichen Wildkarpfen und sind daher recht temperamentvoll. Sie gehören nicht zu den beliebtesten Koi-Varietäten, haben aber trotzdem viele Liebhaber.


  • Jetzt aber wieder einmal ein paar schöne Fotos, die über die Jahre entstanden sind.






  • Ha Steffi,


    dafür ist deiner bestimmt auch sehr schön, wie ich dich und deinen grünen Daumen kenne. Stell ihn doch auch mal vor ;-).


    Aber so groß (flächenmäßig) ist mein Teich ja gar nicht, hab ja auch nur ein kleines Grundstück. Hab's zwar lange nicht gemessen, aber ich habe so ca. 6x5m im Kopf. Das sind auch nur 30m2 und die restlichen 10 oder maximal 15 m2 sind halt dann (momentan) noch Rasen und ein kleines Beet. Da mach ich im Frühjahr dann einen "Platz and der Sonne" hin mit schönem Kies ein paar Stauden und Büschen drum herum denke ich. Und dann wird der Rasenmäher verkauft, hab eh schon den kleinsten, den ich finden konnte lol.


    VG
    Thomas

  • Eine meiner Lieblingspflanzen, Fieberklee




    Und die Sumpfschwertlilie. Blüht leider nur recht kurz und wächst nach ein paar Jahren nicht mehr so dicht, sondern in die Breite.




    Blutweiderich


  • Wow, da schaut man sich die Vorstellung aber gerne von Anfang bis Ende an :thumbup:
    Bei den Bildern wird man ja blind vor Neid ( wohlverdienter, wohlgemerkt)
    Ein echt schönes Plätzchen an der Sonne hast du dir da, in deinem Garten geschaffen.
    Wahnsinn :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: Tolle Tiere und tolles Projekt.
    LG
    Mali

    Ich gehe meinen eigenen Weg!
    Ich behaupte nicht das es richtig ist was ich mache,
    aber bei mir funktioniert es.

  • Wollgras




    Uboot... Koi erkennt man übrigens an den Barteln, Goldfische und Shubunkins haben keine...




    Entspannung für jedes Alter, wir haben sehr oft viele Freunde meines Sohnes auf der Terrasse zum "Chillen & Grillen"


  • Danke Mali,


    ja, bin schon ein richtiger Fischkopp und muss in jedes Wassergucken, egal ob süß oder salzig. Mein erster Gang, wenn ich abends nach Hause komme ist immer an den Kühlschrank. Nein, nicht zum Essen, Frostfutter auftauen für die Fische im Aquarium! Dann ein kurzer Blick ins Aquarium, ob alles ok ist und dann erst mal an den Teich. Füße ins Wasser und schon verfliegt der größte Stress.


    VG,
    Thomas

  • Jepp Thomas,


    der Frühling dürfte jetzt langsam kommen, ich hätte nichts dagegen.


    VG
    Thomas