Seit Donnerstag abend hatte ich meine fette Dori nicht mehr gesehen. Ein 20cm Doktor ist ja nicht gerade einfach zu verstecken und in nur 500l ist auch im Gestein nur an einigen Stellen der entsprechende Platz für so ein Wuchtbrumme.
Aber komischerweise kann ich ihn nirgendwo finden. Weder im Riff, noch auf dem Boden hinter, neben oder vor dem Aquarium. Ein Blick im Ablaufschacht (der kaum länger als Dori ist) war auch nicht erfolgreich, obwohl nicht ganz einfach wegen der verwirbelten Oberfläche.
Gestern noch einmal alles hin und hergeräumt im Bastelraum, ob er nicht irgendwo sich in eine unwahrscheinliche Ecke hingearbeitet hat, bei einem größeren Fisch durchaus möglich, aber absolut nichts gefunden.
Nach drei Tagen sollte der Fisch eigentlich gut zu müffeln beginnen, egal, ob innerhalb oder außerhalb des Beckens, aber alles normal und nichts stinkt. Also RFP ausstellen und dann noch einmal in den Ablaufschacht mit ablaufendem Wasser schauen: siehe da, die Wuchtbrumme sitzt tatsächlich im Ablaufschacht, kann sich zwischen den Rohren nur wenig bewegen, aber Dori lebt!
In fünf Jahren noch nie gesprungen und jetzt nach einem halben Jahr im temporären Becken in den Ablaufschacht gehüpft. ARGH!!
Damit ist mein Nachmittagsprogramm klar: wie hole ich die fette Dori aus dem engen Schacht, ohne dass mir das Skalpell die Hand aufreisst. Seufz, und ich dachte, Dori ist der einzige liebe Fisch in dem Rabaukenbecken mit drei Kaisern und der Wühlmaus von Lippfisch. Wieder eine Illusion verloren. Nur der Papagei ist bisher nicht unangenehm aufgefallen. Ansonsten nur Rüpel und Krawallmacher im Becken.
Musste sonst schon jemand einen ausgewachsenen Doktor aus dem Ablaufschacht holen?!?
PS: Dori ist wieder im Becken, nach 20 Minuten harter Arbeit. Leider sieht er doch etwas geschunden aus, der gesamte Ablaufschacht ist durch Aufwuchs, kleine Schnecken, Röhrenwürmer und ähnliches mit vielen harten Teilen bewachsen und entsprechend schlecht sieht der arme Dori aus. Ich selber habe ebenfalls einiges an Kratzern am Arm und mein Daumen blutet. Drückt mir die Daumen, dass der Rüpel die Tortur übersteht und durchkommt, schließlich ist es mein erster Fisch gewesen.