Phytoplankton Zuchtbecken

Hi Micha,

schau mal auf Ebay da gibt es LED-Panales, die sollten für die Beleuchtung auch sehr gut sein.
Werde ich die Tage auch mit versuchen.

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In einem offenen Becken kannst Du nur Nannochloropsis halten, das setzt sich gegen jedes andere Phytoplankton durch. Bei mir schwimmen die Artemia in Nannochloropsis herum, schön dunkel. (^-^)

Wenn wir von guten Sorten Phytoplankton reden, dann meine ich damit Isochrysis oder Rhodomonas, diese Arten kannst Du nur mit sehr hoher Sortfalt halten unter fast klinisch reinen Bedingungen. Das bedeutet, die Temperatur und Belüftung muss gut geregelt sein und Luftfilter in der Luftzufuhr sind Pflicht. Ganz zu schweigen davon, dass beim Ansetzen des Wassers das Meerwasser erhitzt wird, um Verunreinigungen abzutöten (Pasteurisierung) und der Reaktor selbst dann ebenfalls mit Salzsäure oder ähnlichesm regelmäßig desinfiziert wird.

Das bekomnst Du mit einem gelöchertem Behälter nicht hin.

Nannochloropsis allein reicht nicht als Futter für Artemia aus, es ist reich an EPA, aber es mangelt an DHA, es fehlen also essentielle Fettsäuren. Deshalb gebe ich ab und zu Vitamine und Ergänzungsfutter dazu.

So sieht es im Augenblick bei mir aus:

Heute abend mache ich mal ein Detailfoto, wo man die Artemia sehen kann. (^-^)

Letztes Jahr war ich zu Besuch bei Artemiafarm Rein und habe dort auch lebende Artemia mitgenommen. Dabei handelt es sich um Artemia americana, die ich durch den Winter durchgefüttert habe und die bald in einem großen Becken auf die Terrasse kommen.

Das ist eigentlich ziemlich einfach. Als Wasser habe ich Brackwasser mit geringerer Dichte genommen. etwa 25g Salz auf ein Liter Wasser. Dabei habe ich auf den expliziten Rat kein Osmosewasser, sondern Leitungswasser genommen. Selbst Meersalz sollte nicht notwendig sein, habe ich aber trotzdem genommen, da Speisesalz häufig zu viel Jod enthält.
Dann etwas Nannochloropsis reingeben und F/2 Dünger. Wenn dort dann genügend beleuchtet wird färbt sich das Becken in einer Woche schön grün. Dann kommen die Artemiaeier rein, etwas Vitamine und Staubfutter und dann wird abgewartet. Wenn die Artemia schlüpfen (das kann durchaus etwas dauern) übernehmen sie die Aufgabe, das Phyto zu bewegen. Die schwimmen pausenlos Tag und Nach und sorgen so für mehr Wasserbewegung als man denken könnte.

Hallo Micha,

ich habe bisher die Zucht einfach nur vor sich hin laufen lassen, mein wichtigstes Ziel war es, die Artemia über den Winter durchzubringen. Das habe ich problemlos geschafft. Artemia sind ziemlich hart im Nehmen und verzeihen auch einiges an Fehlern. Das Phytoplankton selbst ist für mich nicht so bedeutend, wichtig ist vor allem die Bedeutung für die Stabilisierung der Biologie. Es fängt nämlich die überflüssigen Nährstoffe von der Fütterung der Artemien auf und sorgt dafür, dass das Becken nicht durch eine Ammoniakvergiftung kippt.

Eier habe ich keine hineingegeben, die Artemia haben sich also selbst vermehrt in dieser Zeit. Artemia steuern dies nach Temperatur und Salzgehalt. Wenn die Temperatur sinkt oder der Salzgehalt über eine Schwelle steigt gibt es keine Lebendgeburten mehr, die Artemia produzieren dann Dauereier, welche den Winter überdauern bzw. die Trockenzeit.
In den Artemia-Zuchtbehältern kann man das an einem braunen Rand sehen, wo sich die Eier ablagern. Bei der Artemiafarm habe ich das letzten Herbst auch gsehen, da waren die Steine am Uferrand teilweise komplett braun gefärbt von tausenden von Eiern.

Die Eipakete der Artemia sieht man dann auch als dunkle Kugeln, nicht mehr als weiß-durchsichtige Naupliensammlung.

Gefüttert werden die Artemia mit Staubfutter, sowohl Reefpepper, was sehr ölhaltig ist und viel Protein enthält als auch Algenstaubfutter, Flockenfutter, welches feingerieben ist, Vollkorn-Reismehl und Vollkorn-Maismehl. Ab und zu kommen dann noch Vitamine wie Sanostol ohne Zucker und ein paar Tropfen von den Vitaminen für Fische dazu.
Bitte immer nur sehr kleine Dosen, dafür häufiger. Eher zu wenig als zu viel, ich verwende ein kleines Fläschchen mit Tropfpipette zum Füttern.

Als Beleuchtung ist da nur eine relativ schwache LED drüber: 13 x 1 Watt Cree XT-E R5 kaltweiß. Das reicht dafür, die anderen LEDs sind nicht eingeschaltet. Die Lampe ist gleichzeitig der Deckel, der die Verdunstung fast verhindert. Ein Spalt für etwas Gasaustausch reicht.

Wenn Du aber die Möglichkeit hast stelle das Becken einfach in die Sonne, das ist am billigsten und einfachsten. Wasserwechsel sind nicht nötig, nur ab und zu mal das Verdunstungswasser auffüllen.

Bei mir bewegen die Artemia das Wasser, eine Luftheber-Pumpe ist gar nicht notwendig. Eine Strömungspumpe solltest Du nicht einsetzen, das stört das Phytoplankton eher.

Nix, Null, Nada!!

Wenn Du einen reinen Phytoreaktor hast, dann mag das angehen, aber bei Phyto mit Artemia gemischt ist das nicht notwendig. In zwei Wochen oder so werde ich meine Artemiazucht auf die Terasse auslagern und deutlich vergrößern, dann werde ich dazu mal einen Thread anlegen.

Das sind aber immer diese Nauplienschlupf-Kegel, keine Artemiazucht, nicht wahr? Du kannst so anfangen, um die Nauplien schlüpfen zu lassen, aber danach sollte diese wilde Sprudelaffäre beendet werden.

Eine gute Regel ist es, die Menge an Wasser immer zu verdoppeln. Wenn Du mit 0,5l anfängst, verdoppele im ersten Schritt auf 1l und gib etwas Dünger dazu. An Anfang ist das am besten in einer kleinen Flasche.