...habe ich meinen inneren Schweinehund überwunden und es geschafft, mein altes, von Seeastern überranntes Becken zu leeren. Wie üblich hat sich alles anders entwickelt als angenommen. Die großen Fische aus dem Schaubecken zu fangen war ziemlich schmerzfrei, da ich langsam und methodisch drangegangen bin und einen nach dem anderen oben fangen konnte, nachdem ich das Wasser bis auf eine Handbreit komplett abgelassen hatte.
Als Plan B standen drei große Regenfässer bereit, so dass ich notfalls noch das ganze wieder rückgängig machen könnte. In der ersten Tonne sieht man noch oben das Lebendgestein mit der flächendeckenden Besiedelung der Seeaster.
Dann ging es an die letzten Fische, die herauszuholen waren:
Dabei kam auch ein Überraschungsgast zum Vorschein, den ich seit fast vier Jahren nicht mehr gesehen habe:
Ganz am Anfang des Beckens habe ich den eingesetzt, der kam aus der Auflösung des Forenbeckens von Nanoriffe, ein paar Wochen später blieb er verschwunden bis heute. Wie man sieht ist es ein sehr stattlicher Bursche geworden, der sich nicht an den Fischen vergriffen hat. Offenbar habe ich so viel gefüttert, dass er nicht großartig im Freien suchen musste und so konnte er Jahre lang versteckt im Riff leben. Für ein Exemplar mit Armen, die deutlich länger als 30cm sind ist das schon harter Tobak. Beim ersten Anblick hatte ich einen Schreck bekommen und gedacht "Au Weia, hier kommt der dicke Kieferwurm...", aber das war zum Glück nicht der Fall.
Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich noch ein oder zwei grabende Seesterne finden würde, und grübele jetzt, wer von meinen rüden Rabauken diese nun wieder auf dem Gewissen hat. Ich weiss, dass der große Rauchkaiser ab und zu an den Sternen gepickt hat, da ich es einige male gesehen hatte. Aber ich überlege, ob vielleicht auch diese verborgene Geselle gut gespeist hat.
Als letztes kamen dann Marcos Rabauken aus dem Refugium dran, die haben so lange gebraucht wie alle anderen zusammen:
Ein letztes mal für einige Zeit der Übergang zu Blauphase:
Gleich ist endlich Schicht und das Becken wird abgeschaltet. Morgen ist dann Aufräumen angesagt und dann geht es an die Arbeit, das Becken komplett zu reinigen und die Technik auf den optimalen Stand zu bringen. Da werde ich wohl noch einige Wochen mit beschäftigt sein.
Wenn ich gleich noch die Okinawa wieder ins Refugium setze ist der Umzug der Tiere endlich abgeschlossen und ich kann mit dem Aufräumen anfangen. Ob ich den Knallkrebs oder Fangi noch aus dem Becken hole muss ich mir gut überlegen. Gerade habe ich es Klacken gehört, aber ob ich wirklich die Energie morgen habe, 100 kg LS zu zerklopfen, um diesen Knall- und Krabbelheini rauszuholen, das muss ich mir morgen noch mal anschauen.
Wenn das Becken dann wieder neu gestartet wird gibt es auch endlic einen Beckenthread.