Hallo Steffen,
ich möchte mich gerne einmal ganz deutlich für deinen Beitrag bedanken. Man liest immer häufiger, dass die Leute mit künstlichem oder totem Gestein starten, aber kaum einer sieht die Zusammenhänge zu den darauf folgenden Problemen oder schildert, was das wirklich für Konsequenzen hatte. Man sieht aber auch, dass du dir sehr viele Gedanken dazu gemacht hast und die Probleme lösen konntest, indem sie ganz gezielt adressiert hast und dir einfach der Zusammenhänge bewusst warst.
Ich finde es schade, dass du Sorge hast hier gesteinigt zu werden, weil du ganz bewusst etwas anderes als die Triton-Methode machst. Ich verstehe aber wie es dazu kommt. Das Problem ist, das wir hier sehr häufig Anfänger "beraten", die nicht den Überblick haben. Da finde ich es die beste Herangehensweise Dinge zu empfehlen, die einfach zum Erfolg führen. Jede Abweichung von der Triton-Methode bedeutet aber automatisch auch entsprechende Anpassungen und Risiken, die man als Anfänger nicht abschätzen kann. Deshalb ist es so wichtig sich am Anfang an die Vorgaben der Methode zu halten. Ein Anfänger versteht diese Zusammenhänge dann nicht und verzweifelt an einem Problem, anstatt das Kernproblem zu identifizieren, die Zusammenhänge herzustellen, die Probleme gezielt(!) zu adressieren und bewusst Kompromisse diesbezüglich einzugehen. Das ist häufig auch nicht leicht, egal wie gut man sich auskennt.
Ich sehe es aber bei dir auch eigentlich nicht so, dass du mit Sangokai angefangen hast, wenn du schreibst, dass dein Becken jetzt stabil genug für die Triton-Methode ist. Das klingt für mich eher, als hättest du jetzt endlich deine Einfahrphase hinter dir, für die du andere Produkte als die von Triton genutzt hast, weil du bewusst von der Triton-Methode abgewichen bist
Hallo Daniel,
wie du beim Beitrag von Steffen siehst, ist es natürlich möglich mit Riffkeramik zu starten. Dann ist es aber eigentlich keine Triton-Methode mehr.
Da hier viele ihr Tritonbecken auch mit totem Riffgestein starten, hoffe ich mal dass es mit Keramik auch funktioniert.
Das ist ein fataler Trugschluss. 1) Weißt du nur, dass viele mit Totgestein gestartet haben. Du weißt in vielen Fällen aber nicht, was die Folge davon ist, oder was es gekostet hat um zu dem Erfolg zu kommen, den du gesehen hast. 2) Gibt es schon ziemlich große Unterschiede zwischen totem Riffgestein und Riffkeramik, da es ganz unterschiedliche Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften sind.
Miriam Berghammer wirbt ja damit, dass ihre Keramik kein Silikat abgibt, werde aber am Anfang einen Silikatabsorber mit laufen lassen und öfter mal messen.
Bitte denk daran, dass Werbung nicht stimmen muss. Jedes Waschmittel behauptet das beste zu sein und alle Flecken entfernen zu können. Auf jedem Salzeimer steht sowas wie "analytische Qualität" und trotzdem wissen wir inzwischen, dank der ICP-Analysen, dass das fast nie stimmt. Ich habe mich vor einer Weile mal mit einem bekannten Hersteller von Riffkeramik unterhalten und fand sehr interessant was er zu dem Thema Riffkeramik sagte:
1) Egal wie sehr man die Keramik behandelt, sie wird immer noch Silikat abgeben. Wenn sie gut behandelt ist (so wie bei ihm natürlich ;)), ist das halt nur noch sehr wenig, aber mit Hilfe der ICP wissen wir, dass es dennoch vorhanden ist und ohne Wasserwechsel und Adsober reichert sich das natürlich an. Wenn man jetzt sehr viel Riffkeramik nimmt, vervielfacht sich die Menge natürlich entsprechend!
2) Obwohl er sein Geld mit der Herstellung von Riffkeramik verdient empfiehlt er diese nur zusätzlich zur Dekoration neben dem Lebendgestein einzusetzen. Er sprach von 80%(!) Lebendgestein als ein gut machbares Maß. Es wäre mal interessant zu hören, wie die Anbieterin deiner Deko das sieht / welches Verhältnis sie empfiehlt.
Wie Steffen schon geschrieben hat, gibt es keinen reinen Silikatadsorber. Gemäß der Triton-Methode sollst du aber ohnehin AL99 und RowaPhos dauerhaft im Wechsel verwenden, die beide auch Silikat entfernen. Wie Steffen aber auch beschrieben hat, kann das aber bei künstlichem Gestein sehr problematisch werden, da du plötzlich eine riesige unbesiedelte Oberfläche hast die dir alle(!) Nährstoffe aus dem Becken rauszieht. Deshalb finde ich die Rückwand so problematisch, weil sie eine riesige Oberfläche hat. Ich habe dazu mal einen tollen Erfahrungsbericht gesehen, der eindrucksvoll zeigte, wie groß dieses Problem werden kann. Leider habe ich dazu keine Quelle zur Hand , aber vielleicht reicht dir ja schon der Erfahrungsbericht von Steffen.
Weiterhin möchte ich zu bedenken geben, dass die Silikat-/Siliziumtests, die man für zuhause kaufen kann (Tröpfchentests), meinem aktuellem Kenntnisstand nach, alle ziemlich nutzlos sind. Wenn du das genau wissen willst, hilft dir nur eine ICP-Analyse bei Triton.
Hier hat mir der Hersteller und mein Aquariumbauer extra nochmal versichert, dass die Rückwand keine Schadstoffe abgibt und Meerwasser tauglich ist
Auch hier gilt: Das hilft dir nichts. Das steht doch auch auf den Rückschlagventilen, die wir auch hier im Forum bewundern konnten, von denen wir wissen, dass dort ein Metall drin ist das rostet. Im Problemfall bist du derjenige der erst die Unsicherheit und dann das Problem hat, nicht die Verkäufer oder Hersteller.
Das mit dem getrennten dosieren von Element 3a u. 3b habe ich erst hier im Forum gelesen, es steht auch schon eine weitere "Vase" bereit.
Super das kann einem nämlich ganz schön Ärger machen, da das besonders gerne im Schlauch auskristalisiert und diesen Verstopft
Solltest du dich bewusst gegen die Einhaltung der Regeln der Triton-Methode entscheiden, wäre ich natürlich auf deinen anschließenden Bericht besonders gespannt. Mit jeder Erfahrung die hier geteilt wird, lernen wir natürlich mit
Viele Grüße
Matthias