Beiträge von Meerwasserfan

    Um das ganze Thema noch rund zu machen, kommt nun hier noch abschließend der Vergleich zu einem bisher käuflich zu erwerbendem NSW das als Atlantikwasser bezeichnet ist und so auch verkauft wird. Somit haben wir nun nicht nur ein Vergleich zwischen NSW aus dem Deltapark in Holland (Nordseewasser) und aus dem Roten Meer in Ägypten, sondern nun auch zwischen dem NSW als Nordseewasser und dem käuflich zu erwerbendem NSW welches als Atlantikwasser verkauft wird.


    Das Atlantikwasser hat nahezu (Messabweichungen müssen beachtet werden) die gleichen Werte wie das Nordseewasser vom Deltapark. Hier hat sogar das Nordseewasser etwas weniger Phosphor sowie auch weniger Eisen und Kupfer.


    Fazit:
    Chemisch, kann man somit behaupten, dass das Atlantikwasser gleich dem Nordseewasser ist.
    Biologisch, kann man das in Sachen Bakterienpopulation nicht eindeitig bewerten. Plankton ist bei beiden Wässern vorhanden.


    Ich persönlich würde das Atlantikwasser sowie das Nordseewasser vom Deltapark uneingeschrenkt für die Aquaristik verwenden.


    Nun könnt ihr euch eine eigene Meinung über die Auswertung bilden.


    Gruß Sven

    Die Herkunft des Blei in der Probe durch den Bleigurt kann ich nachvollziehen und ist mir auch plausibel. Aus folgenden Gründen.
    Ich habe mittlerweile fast 20 ICP-TESTS gemacht und weiß wie man damit umgeht.
    Eine Verunreinigung durch angefasstes Blei schließe ich aus, da man Unterwasser nur das Röhrchen aufschraubt, die Luft entweichen lässt und wieder zuschraubt. Ein hineinfassen ist gar nicht möglich da eines von beiden (Behälter oder Deckel) weggespült wird.
    Da an dieser Stelle eine recht geringe Strömung herrschte (am Rand einer Lagune) werden Fremdstoffe nicht gleich meterweit wie an einer Riffkande weggespült. Das gelöste Blei kann sich allmählich verteilen.
    Wenn Linda sagt, dass es vom Bleigurt her kommen könnte und ihnen das auch schon ein paar mal aufgefallen ist wird das mit ihrem großen Expeditionswissen schon stimmen. Ben kann ja mal einen Tests mit einer Kugel Blei machen. 1l Meerwasser nehmen, Bleikugel rein, 20 min warten und ein paar mal schwenken und anschließend das Wasser testen.
    Im Meerwasser gibt es kein Blei da vor allem Blei alles andere als gut ist.

    Danke für das freundliche Feedback.


    Wer sich nun noch unsicher ist ob das Wasser gut oder schlecht ist, oder ob die Wasserwerte gut oder schlecht sind habe ich hier noch einen ICP-Test aus eines der schönsten Korallenriffe im Roten Meer in Ägypten den ich vor ein paar Monaten gemacht habe. Die Probe habe ich am Sataya Reef südlich von Marsa Alam genommen.





    Die Salinität liegt zwischen 36 und 37 psu und kann im Roten Meer auch höher sein.
    Erstaunlich ist, dass der PO4-Wert NULL ist oder zumindest so gering, das er nicht messbar ist. Hier gibt es keine Flüsse die Nährstoffe ins Meer mit sich reißen daher sind die Nährstoffe hier sehr gering.
    Sicherlich fällt euch auf, dass der Bleigehalt hoch ist, Linda von Triton führt es auf den Bleigurt zurück. Das wurde des öffteren schon festgestellt. Daher ist dieser Wert zu vernachlässigen.


    Ergo: Die Wasserwerte zwischen beiden Proben ähneln sich sehr stark. Auch die festgelegten Sollwerte (hier von Triton) stimmen nahezu mit den gemessenen überein. Daher kann man die Sollwerte als natürliche Wasserwerte übernehmen.

    Jup, aber versucht die Flut zu erwischen. Wenn du also 2h brauchst zum füllen, solltest 2h vorher anfang wie die Höchstflutmarke erreicht wird. Laut Gezeitenkalender kein Problem.
    Entweder man färt mit dem Auto auf den Parkplatz dort wo ich auch gemessen habe und nutzt ein Schlauch welches ich schätze 30 bis 35m lang (vom Wasser, über den Deich zum Parkplatz des Autos) ist oder man fährt zur anderen Seite (Seeseite) zum Haveneingang (dort aber einen Umweg über die Nachbarinsel und dann über die Brücke zum Havengelände) und stellt sein Auto direkt am Wasser ab. Dort wird nur ein Schlauch von vielleicht 15 bis 20m gebraucht. Lieber ein paar Meter mehr mit nehmen nicht das der Schlauch um 5m zu kurz ist.

    Hallo, naja ich versuch mal die Tage eine Firma ausfindig zu machen die einen Laster mit kunststoffbehälter (18000l) hat die einem das Wasser abpumpt. Dann übers Forum eine Sammelbestellung und die Transportkosten durch die Liter teilen. Ich persönlich wäre nicht bereit 1 euro oder 1,19 euro pro liter NSW zu zahlen. Wenn man ein 1000l Aquarium damit neu füllen will würde man gleich mal 1000 euro nur fürs Wasser zahlen. Das geht mal gar nicht. In den USA ist die Nutzung von NSW deutlich verbreiteter wie hier in Europa. Dort fährt ein Tankwagen zum Hafen, pumpt sich seine 18000l voll und fährt jeden Kunden an. Besser gehts nicht...


    Ich habe mir gleich mal einen 30l-Maischebehälter vor Ort voll gemacht und mit genommen, da ich demnächst mal einen Wasserwechsel machen muss um endlich mal von meinem mittlerweile sehr hohen Lithiumwert (von über 2000) runter kommen. Das ist auch das nächste was ich herausfinden werde. Woher das Lithium kommt. Ich tippe ja auf den Riffmörtel von ama. Aber das will ich erst noch beweisen. Für die Aquarianer die keinen WW machen wäre das alles andere als gut.

    So, es ist soweit. Die ICP-Analyse ist da.


    Die Salitität und KH hatte ich ja schon genannt. Nordseetypisch ist die Salinität bei 31,5 und die KH meerwassertypische 6,7.
    Die Analyse zeigt, dass das Nordseewasser am Deltapark perfekt für Wasserwechsel sowie zur Erstbefüllung eines neuen Beckens ist. Die Makroelemente sind durch die geringe Salinität natürlich geringer. Somit nur noch etwas aufsalzen und fertig. Die Analyse zeigt keine Verunreinigungen und sogar der PO4-Wert ist super. Da haben so manche NSW-Wässerchen die zum Verkauf angeboten werden schlechtere Werte.


    Fazit: Super geeignet für die Aquaristik sodass es weder Atlantikwasser noch Mittelmeerwasser sein muss.


    Gruß Sven

    Hallo zusammen,

    wie ich schon an anderer Stelle erwähnt habe, hatte ich vor untersuchen zu lassen wie es um unser Nordseewasser bestellt ist. Nach einer Recherche und einer Vorabdiskussion im Forum wurde die Annahme immer präziser, dass unser NSW (natural sea water) womöglich von der holländischen Küste kommt und dort abgepumpt wird. Auch in niederländischen Foren wird drüber berichtet, dass die Holländer in der Nähe ihr Meerwasser zum Wasserwechseln aus der Nähe der Deltawerke bei Neeltje Jans entnehmen. Zudem wird berichtet, dass regelmäßig große Tankwagen zu bestimmten Zeiten dort Meerwasser abpumpen. Selbst in belgischen Meerwassergeschäften soll NSW von der holländischen Küste verkauft werden.

    Da ich die Tage dort vor Ort war habe ich das Angenehme gleich mal mit dem nützlichen verbunden und mir auch mal den Vergnügungspark – Neeltje Jans angesehen.

    Zur Örtlichkeit:
    Die Deltawerke wurden gebaut um bei Sturm und Springflut das Hinterland vor Überschwemmung zu schützen. Daher sind die Deltawerke immer geöffnet außer an ein bis zwei bestimmten Tagen im Monat wenn die Mond- zu Sonnenkonstellation so günstig steht, dass eine Springflut entsteht. Dann werden die Fluttore geschlossen um ein Überschwemmen des Hinterlandes zu verhindern. Durch das immer geöffnete Tor existiert auf beiden Seiten (Seeseite und Landseite) die gleiche Wasserzusammensetzung, da zweimal am Tag der Mond durch Ebbe und Flut das Wasser auf der Landseite mit dem Meerwasser auf der Seeseite durchmischt. Die Strömungsrichtung kann man am Ufer der Deltawerke sehr gut erkennen. Bei einsetzender Ebbe wird das Wasser durch den fallenden Meeresspiegel aus dem Deltabecken herausgesaugt und bei einsetzender Flut durch den ansteigenden Meeresspiegel wieder hinein gedrückt. Somit werden auch die Austernbänke im Deltabecken immer wieder mit frischem Meerwasser versorgt. Die Inseln auf denen die Deltawerke stehen, kann man somit praktisch als Insel im Meer bezeichnen mit einer gleichbleibenden Wasserchemie. Die Flüsse die im Deltabecken münden werden dauerhaft durch Staustufen gestaut um keinen Gezeitenhub auf den Kanälen und Flüssen zu haben. Somit ist die Durchmischung mit Süßwasser an der Stelle zu vernachlässigen. Auch das Thema Nährstoffe greife ich an einer späteren Stelle noch mal auf.


    Aber nur zur Wasserentnahme.

    Zeit der Wasserentnehme: am 29.05.2016 um 9:30Uhr (etwa eine halbe Stunde nach einsetzen der Ebbe)
    Besonderheit: Die Entnahmestelle liegt an der Außenseite der Deltawerke (Nordseeseite). Die Entnahmezeit wurde so gewählt, dass das Wasser zur Flutzeit entnommen wird wenn das Nordseewasser in das Deltabecken fließt und nicht durch die Ebbe aus dem Meer herausgezogen wird und mögliche Nährstoffe des Beckens die Messergebnisse verfälscht. Obwohl das Becken die gleiche Salinität wie die Nordsee aufweist da die Deltawerke immer geöffnet sind und so die Flut die Muschelfarmen im Becken mit Frischwasser versorgt. Weiter ist zu sagen, dass in den letzten zwei Wochen durch die hohen Temperaturen (aktuelle Wassertemperatur = 15°C) die Algenblüte eingesetzt hat die nun etwas wieder abebbt. Daher wär es eigentlich sogar sinnvoll den Chlorophyllgehalt mal zu prüfen. Da ich jedoch kein Messgerät dafür habe ist das nicht möglich. Es ist jedoch bei einer etwas größeren Menge eine gelblich/grünlich Färbung des Wassers zu erkennen.

    Ich habe gestern einen ICP-Test ins Labor geschickt und selbst die Salinität und die Härte (KH) gemessen.
    Gemessen habe ich eine Salinität von 30,5-31 psu und eine Härte von 6,6dH.
    Weiter ist zu sagen, dass im dunkeln und einer Taschenlampe Zooplankton zu erkennen ist (Videos werden noch geliefert) und wenn man richtig genau hin guckt sogar allerlei kleines Gewusel im Wasser herum schwimmt in der Größe kleiner 0,1mm (kaum sichtbar und nur im Dunkeln mit einer Taschenlampe). Da ich keine Möglichkeit habe den Chlorophyllgehalt zu messen, werden wir keine Rückschlüsse auf den Phytoplanktongehalt schließen können.

    Wenn ich die Ergebnisse da sind gibt’s die Auflösung.

    Gruß Sven




    Hallo Joe, hast du hier mal den Zusammenhang zwischen Strahlungsstärke, Nährstoffhöhe und Empfindlichkeit sowie Wachstum und Farbigkeit untersucht?


    Ist gibt amerikanische Seiten die behaupten, dass Korallen eine deutlich höhere Strahlungsintensität benötigen wie wir häufig behaupten. Untersuchungen im Riff sagen auch, dass Korallen (Acros) an Riffkanten im Mittel 750 PAR und höher abbekommen. In größeren Tiefen findet man dann nur noch Korallen die unempfindlicher sind.


    Gruß Sven