Lebensteine wiederverwenden

  • Hallo Forum


    Da ich gerade mitten in der Einfahrphase bin (Start 14.08.21) und im neuem Aquarium noch reichlich platz währe frage ich mich bzw. euch .....
    Kann man theoretisch alte ausgetrocknete Lebensteine für ein neues Meerwasser Aquarium hernehmen ?

    wenn ja was muss beachtet werden ?
    siedeln sich auf den steinen wieder Bakterien wieder an ?



    Lg Lukas

  • Hallo Lukas,


    diese Steine können natürlich weiter verwendet werden, allerdings werden sie nicht mehr Lebendgestein genannt sondern Totgestein. Im Gegensatz zu Keramik oder künstlichen Gesteinen ist die Zusammensetzung ja in der Natur entstanden und sollte deshalb im Riff gut verträglich sein.


    Aber: das Gestein kann im Verlauf des Beckeneinsatzes belastet sein durch Bewuchs, der angewachsen und getrocknet ist oder es hat sich viel Phosphat angelagert und gibt dies dann später unkontrolliert ans Wasser ab. Deshalb solltest Du schon eine gewisse Vorreinigung vornehmen, das Gestein mit Wasserstoffperoxid reinigen und anschließen gut spülen in Osmosewasser. Danach noch ein Test auf Phosphateinlagerungen: das gesäuberte Gestein wird dann für zwei Tage in Osmosewasser gelegt, perfekt ist, wenn eine Strömungspumpe läuft. Wenn danach dann ein Phosphattest keine signifikanten Mengen im Wasser anzeigt kann das Gestein verbaut werden.


    Neuer Lebensraum wird grundsätzlich schnell von Bakterien und Biofilmen besiedelt, nur ist dies oft in Form von ungewünschten Cyanobakterien, es sind eben Primärbesiedler. Am besten zuerst ins Technikbecken ohne Beleuchtung legen, so dass sich die normale Bakterienfauna dort ansiedeln kann.

  • Das hängt vom Verschmutzungsgrad der Steine ab. Es sollte schon einigermaßen gut gebleicht sein, das kann ein paar Tage dauern, in einzelnen Fällen kann es bis zu zwei Wochen dauern. Dies hängt auch von der Konzentration ab, sie sollte etwa 3-6 Prozent haben.


    Wenn die Bakterien auf die Steine aufgetragen sind dürfen sie nicht gewaschen/gereinigt werden und auch nicht mit Wasserstoffperoxid gebleicht werden, dies würde nämlich genau diese Bakterienbeläge töten und bleichen.

  • Das wird ja auch normalerweise verdünnt mit Osmosewasser. (^-^)

    Einfach etwas Wasser dazu und gut ist.


    Eine Strömungspumpe kann etwas helfen, ist aber normalerweise nicht nötig. Durch das Sprudeln entsteht genügend leichte Bewegung, da muss keine Strömung drin sein.

  • Das ist in Ordnung, ich würde die Steine aber abschliessen in Osmosewasser durchspülen nach der Behandlung mit dem Wasserstoffperoxid.


    Solange das Wasserstoffperoxid am Sprudeln ist, zersetzt es organische Materie, wenn es aufhört zu Sprudeln ist entweder das Wasserstoffperoxid erschöpft oder es gibt nichts mehr zu zersetzen. Im letzteren Fall ist die Behandlung beendet. Dann muss noch einmal gespült werden, die Steine für einen Tag in dem Wasser liegen gelassen werden und dann auf Phosphat testen, ob die Steine Phosphat ans Wasser abgeben.


    Da im Leitungswasser oft hohe Mengen an Phosphat enthalten sind allein schon zum Schutz der Leitungen würde ich definitiv Osmosewasser verwenden zum Spülen und anschliessenden Testen der Steine.