Phytoplankton züchten

  • Hallo Chris


    Habe mir auch das Danklorix (blaue Flasche) auf Empfehlung besorgt, kannst du mir sagen wie du das anwendest ? Also einfach ein Schluck davon in den Bälter und schwenken oder verdünnst du es dann ?


    Mit warmem Wasser und mit ca. 100-200 ml je nach Behältergröße .
    Erst das Klorix rein, dann warmes Wasser auffüllen bis es fast über den Rand schwappt. Lass alles 15 min. stehen und kipp es in den Abfluss. Mit fließendem Wasser gut ausspülen. Fertig.


    Ich hab mal was aus dem Netz kopiert falls jemand Bedenken haben sollte.


    Es empfiehlt sich das mal vollständig zu lesen, räumt mit chemischen Vorurteilen auf! Wenn man sich mal das MSDS (Material Safety Data Sheet-Sicherheitsdatenblatt) anschaut:dann stellt man fest das da zwei Hauptinhaltsstoffe drin sind. Natriumcarbonat (auch als "Soda" bekannt. Das ist als starke Base für die "Ätzwirkung" verantwortlich) und Natriumhypochlorit ("Poolchlor" für die desinfizierende Wirkung).


    Die Wirkung des Reinigers beruht sowohl auf der fettlösenden Wirkung des Sodas (Fettverseifung) und der desinfizierenden Wirkung von Chloritionen (Spaltung ["Disporoportionierung"] der Ionen zu Chloridionen und Sauerstoff)


    Das läuft (im alkalischen Millieu des Sodas >Doppelwirkung) so ab: 2NaOCl (Natriumhypochlorit) --> 2 NaCl (Kochsalz) + O2 (Sauerstoff) Der Sauerstoff entsteht dabei singulettär und zerstört Krankheitserreger und Schmutz durch Oxidation.


    Es bleibt also tatsächlich nach der Anwendung nur Kochsalz, Soda, Wasser und Sauerstoff über. Der Chlorgeruch, der bei der Anwendung sowie in der Flasche immer vorhanden ist, kommt von einer langsamen Eigenzersetzung des Hypochlorits, ist aber keinesfalls gesundheitsschädlich (völlig vernachlässigbare Mengen), nur eben stark riechend (allgemeine Eigenschaft der Halogene)


    Durch die doch hohe Konzentration des Sodas in der Lösung (NICHT des "Chlors") ist die Lösung tatsächlich ätzend. Die Ätzwirkung beschränkt sich aber auf ein Anlösen der obersten Hautschicht (also nicht gravierender als mit Seife baden). Um Schäden auf der Haut bei langfristigem Einsatz (im Putzeimer anstatt direkt auf dem Schmutz) wird eben empfohlen, den Reiniger zu verdünnen. Dies verhindert auch Probleme bei Spritzern in den Augen (was aber aufgrund der Gelkonsistenz dees Reinigers fast obsolet ist) und führt zu höherer Ergiebigkeit, da die Reinigerkonzentration meist unnötig hoch für die Reinigungsaufgabe ist.


    Und als letzter Punkt: Da minimale Mengen Chlor bereits stark riechen, und sich Chlor an so ziemlich alles organische bindet, bleibt der Geruch noch einige zeit an der Hand haften. Das ist aber genauso ungefährlich wie eine Hand die nach Pommesfett riecht. Ist halt ein anhänglicher Geruch, aber aufgrund der Konzentration wie gesagt völlig ungefährlich.


    Grüße Thor

  • Ihr macht euch viel zu viel Gedanken über Desinfektion. :D Das braucht ihr nicht. Reinigt euer Becken hinterher mit Wasser und schrubt einmal ordentlich durch. Das reicht. Mach ich schon mit einer einzigen Kultur die von einem Kumpel bekommen habe etwa 3 Jahre lang.


    Übrigens, derjenige hatte sich ein Gestell gebaut, bei dem von unten mit Lampen durch Plexiglas beleuchtet wird. Da drunter könnte man dann auch eine T5 oder 10W weisse LEDs/Fluter aus dem Baumarkt stellen oder so. Dadrüber hatte er 5l Getränkeflaschen gestellt (-ihr wisst schon, diese Billig-Zuckkertees und Zucker-Plürren in 5l Gebinden-) mit Sprudelstein. Aber nur so als Info am Rande.

  • Habe auch die Merk-Teststteifen inzwischen testen können, super schnell und einfach! Ich schnippel die auch in zwei Hälften ,)


    @ Thor Donar: Vielen Dank für die Erläuterung!



    Bei Nanochl. reicht mir auch warnes Wasser zum spülen , bei Synechococcus bin ich aktuell noch etwas vorsichtiger, wobei ich da auch schon lascher werde und teilweise nurnoch heißes Wasser nehme fürs Reinigen.


    Das aufwendigere Reinigen (mit Essig,Danklorix) mache ich aber noch wenn nen Behälter länger in Benutzung war und sich so Ränder usw gebildet haben.


    Lg Chris

  • Zum Verfüttern ja, für die Zucht weniger.


    DT's Phyto ist eine Mischung aus verschiedenen Kulturen, teils Isochrysis (hochwertig), teils Nannochloropsis (kann man auch selbst züchten), teils ein paar andere Sorten. Zusätzlich werden sie konzentriert durch den Einsatz von Zentrifugen.


    Besser für die Zucht ist ein sauberer Ansatz ohne Verdichtung von nur einer Sorte, sonst setzt sich nur die robusteste Sorte (Nannochloropsis!!) durch.

  • Fange ruhig mit Nannochloropsis an und schau Dir die Wachstumsraten und die Farbtöne an, wenn das Phyto sich vermehrt und wann der Dünger verbraucht ist. Wenn das gut klappt sterilisiere den Reaktor und probiere es mit besseren Sorten. Gleichzeitig mit Nannochloropsis würde ich nicht machen, sonst ist die Gefahr der Einschleppung von Nannochloropsis sehr hoch.

  • 1l sollte reichen.


    AAABER... bitte nicht sofort auf volle 13l auffüllen! Lieber nur 2l hinzugeben mit wenig Dünger und warten, bis die Bakterie sich vermehrt hat (je nach Temperatur etwa 4-8 Tage). Danach auf 6l verdoppeln (wieder schwach düngen) und erst nach einer Woche oder so wieder auf volle 13l auffüllen. Eine Woche später dann beginnt der Erntezyklus (messen, dass Nitrat auch wieder niedrig genug ist).

  • Hi,


    ich habe auch seit einiger Zeit Synechoccocus erfolgreich laufen, ist wirklich einfacher als gedacht.


    Bei Synecho. habe ich lustigerweise die Erfahrung gemacht, dass es eher viel Dünger braucht um die maximale Dichte zu erreichen
    (Ist dann dunkelgrün und es kommt so gut wie kein Licht mehr durch).
    Ich nehme aktuell die 1,5-fache Menge der Dosierempfehlung vom Dünger und das reicht manchmal schon nicht aus.


    Das kannst du aber nur selber rausfinden. Nach 1-2 Wochen des Beobachtens bekommt man schon ein gutes Gefühl für die Vermehrung und den benötigten Dünger. Dann brauch man auch nicht mehr unbedingt Nitrat messen.