DIY LED für 144x80x55 SPS Becken

Hallo Sven,

das ist nicht schlecht, reicht aber noch nicht ganz für ein SPS-Becken. Die LEDs kannst Du so übernehmen, nur bei der Bestromung musst Du etwas drauflegen.
Kanal A, B, C weiß: 1200mA
Kanal D-F : 800mA
Kanal G-J: 700mA
Kanal K: 700mA
Kanal L: 350mA

Das passt dann so gerade noch in ein 240 Watt Netzteil (10A x 24V).

so viel licht nötig?
oder fehlt evtl das richtige spektrum ?

http://www.advancedaquarist.co…al-lab-1/at_download/file

Wenn Du gutes Wachstum bei den SPS haben möchtest und SPS auch auf dem Boden setzt, dann brauchst Du tatsächlich diese LIchtmenge. Das bedeutet nicht, dass Du diese Leistung direkt auf 100 Prozent fahren solltest, aber die Reserve ist schon für ein SPS-Becken sinnvoll. Das Spektrum stimmt so, das habe ich geprüft.

Hallo Sven,

die kosten weniger Euro, aber zahlen musst Du dafür trotzdem nicht zu knapp.

Es sind Billig-Nachbauten von den offenen Meanwell-Netzteilen. Diese sind auch billiger, haben aber wenigstens noch vernünftige Datenblätter mit Effizienzangaben.
Hier siehst Du ein Meanwell Netzteil dieser Bauart: https://www.reichelt.de/?ARTICLE=66870&PROVID=2788&wt_mc=amc141526782519998&gclid=CKyHiYCn8MoCFSsGwwoddooK-Q

Das sieht verflixt ähnlich aus, nicht wahr?

Es gibt ein paar Punkte, weswegen man den Einsatz gut abwägen sollte.

• Ich habe extrem schlechte Erfahrungen gemacht mit offenen Netzteilen, weil diese bereits durch einen Tropfen Salzwasser (was hervorragend Strom leitet) ruiniert werden können und mit etwas Pech die ganze Lampe durch einen Kurzschluß mit ins Grab reißen. Seitdem verwende ich nur noch geschlossene gedichtete Netzteile, die auch mal einen Schluck Wasser vertragen. Kennzeichnungen wie IP65 oder besser noch IP67 sehe ich inzwischen als zwingend notwendig beim Einsatz in einem Meerwasser-Aquarium an.
• Die Effizienz ist meist sehr schlecht, deutlich schlechter als die gedichteten Nezteile, denn diese müssen die Wärme allein passiv über die Oberfläche des Netzteils entsorgen, was eine natürliche Grenze vorgibt. Dass dort bei den Netzteilen so deutlich auf ausreichende Lüftung und Kühlung hingewiesen wird ist kein Scherz. Die guten Netzteile von Meanwell haben eine Effizienzn von 93-96% bei voller Last. Es wird also nur 4-7 Prozent der Leistung in Wärme umgesetzt. die schlechten offenen Netzteile von Meanwell haben immerhin noch eine Effizienz von etwa 82-85 Prozent. Diese setzen also schon 15-18 Prozen in Wärme um, also drei mal mehr als die guten passiven Netzteile. Die wirklich schlechten Netzteile wie das früher von Bluetwiled.com empfohlene Meanwell SLT-200-24 haben (oder hatten, ich glaube, die Serie ist dem Dinosaurier-Pfad gefolgt), hatten sogar nur 78% Effektivität bei bester Auslastung. Die haben also fast ein Viertel der Nutzleistung als Wärme abgegeben. Das muss natürlich alles über die Stromrechnung bezahlt werden.
• Der letzte Grund ist eine Konsequenz des vorigen Problems: diese Wärmemenge kann nur durch aktive Kühlung bewältigt werden, da ist also ein Lüfter fröhlich am Rumoren, traditionell ein scheppernder lauter Lüfter, schließlich kann man für den Preis keinen Silent-Lüfter erwarten.

Deshalb kann ich nur vor der "Ersparnis" warnen, wenn Du nicht die Netzteile irgendwo unterbringen kannst, wo sie zum einen vor Spritzwasser geschützt sind und wo sie auch im Sommer dann noch gut belüftet und gekühlt werden. Im geschlossenenen Unterschrank haben diese Heizkissen nichts zu suchen.

Bei den Kosten würde ich als Daumenregel davon ausgehen, dass Du 10-15 Prozent mehr Strom verbrauchst und dies dann mit der Leistung der Lampe berechnest. Wenn Deine Lampe z.B. 350 Watt zieht und 10 Stunden pro Tag läuft, dann verbraten die billigen Netzteile grob etwa zusätzliche 0,4 kWh pro Tag. Das sind etwa 10-12 Cent pro Tag. Pro Jahr kommst Du da auf 35-40 Euro zusätzliche Stromkosten.

Nach spätestens drei Jahren ist die anfängliche Ersparnis weggeschmolzen. Inzwischen hast Du gebastelt und den unerträglich lärmenden Lüfter durch einen leisen für 10 Euro ersetzt. Außerdem ist Bastelei erforderlich, um die Dinger vor Spritzwasser zu schützen.

Ich bin der Meinung, dass Du Dir das von Anfang an ersparen solltest und lieber die gedichteten lautlosen nehmen solltest. (^-^)
Gestern habe ich übrigens drei von den 240W-Netzteilen selbst gekauft, weil ich auch gerade am Basteln bin. Am günstigsten habe ich die Meanwell HLG-H240-24 bei osd-schenck.de gefunden.

Hallo Sven,

die meisten löten die Verbindungen zwischen den LEDs mit einer dünnen 0,14mm² Litze, was durchaus geht. Wer penibel ist, der kann auch gerne die 0,34mm² nehmen, alles darüber ist mehr Mühe als es der Effekt wert ist.

Bei dem Anschluß zwischen Netzteil und Controller jedoch nehme ich mindestens 2 x 1,5mm², bei großen Lampen, die z.B. ein 320W-Netzteil benötigen ist sogar ein 2 x 2,5mm² nicht verkehrt.

Das kannst Du Dir auch problemlos selbst ausrechnen:

Uv = ( I * rho * L ) / A

A=Querschnitt des Kabels (in mm²)
I= der Strom in Ampere
rho=0,0178 Ohm mm²/m (spezifischer el. Widerstand von Kupfer)
L=ist die benötigte Kabellänge (in meter)
Uv=0,5V (zulässiger Spannungsverlust)

Als Beispiel:

Uv = 1,2A * 0,0178 Ohm mm²/m * 2m / 0,14mm² = 0,3V

Diese 0,3V fallen als Verlust an dem Draht ab (im Beispiel eine Kabellänge von 2m für einen Kanal gesetzt, den maximalen Strom des BlueTwiled von 1200mA angenommen und die 0,14mm² dünne Litze. Du hast also einen Verlust von 1,27 Prozent der anliegenden Leistung. Die 0,36 Watt auf den 2m Kabel können problemlos abgegeben werden als Wärme. Sicherheitstechnisch also kein Problem.
Wenn Du jedoch wirklich optimieren willst, dann nimm 0,34mm², dann reduziert sich der Verlust bereits auf 0,12 V. Dieses Kabel zu löten ist bereits deutlich schwieriger, weil es eben auch die Wärme viel schneller ableitet. Da brauchst Du schon einen guten Bräter als Lötkolben mit dicker Spachtelspitze.

Beim Kabel für die Zuleitung würde ich wirklich auf großen Querschnitt achten, da hier bei einem 320W-Netzteil immerhin 13,3 A fließen und locker 3m Kabel verwendet werden, wenn man etwas Bewegungsfreiheit haben möchte. Das kannst Du mit der Formel oben ja ausrechnen, was da zusammenkommt.

Denke bitte auch daran, dass die Verluste sich summieren. Bei 1,5mm² und 3m Kabel für die Zuleitung und 2m , 0,14mm² für die LED-Kabel würde sich der Verlust schon auf 0,47V + 0,30V = 0,77 V addieren. Das fängt dann schon an zu schmerzen, wenn man bei den LED-Kanälen bis zum Anschlag geplant hat.

Kurze Liste der Verluste:
- Kabel von Netzteil zu Controller
- Verluste durch KSQ ( ca. 5 Prozent, etwa 1,2V)
- Verluste durch LED-Kabel
- Serienstreuung bis zu 7 Prozent für Spannungsabfall an LEDs (bei Cree-LEDs) möglich, in der Praxis aber sehr selten

Bei ungünstiger Konstellation bei hohen Strömen hast Du also schon Verluste von 2V, für die LEDs bleiben dann nur noch 22V. Hiervon jetzt 7 Prozent abgezogen, dann weisst Du welche Spannung die LEDs maximal zusammen im Kanal verbrauchen dürfen.

Meine Empfehlung nach dem langen Sermon deshalb: verwende bei Strömen ab etwa 1000mA die 0,34mm² Litze für die LEDs und für die Zuleitung ab 200 Watt die 2 x 2,5mm² Litze.

Du kannst die Cree XP-L V6 nehmen, aber nur, wenn du sehr hoch bestromst, sonst wirkt sie zu gelb. Also mindestens 1000mA, Cree gibt als optimalen Wert 1050mA vor.
Bei den T6 solltest Du unbedingt die zweite Generation nehmen, also die Cree XM-L2, dort kannst Du die T6, U2, U3 oder U4 nehmen. In steigender Reihenfolge sind sie immer etwas besser, wir sprechen hier aber von einigen Prozent, nicht großen sichtbaren Steigerungen. Auch die Cree XM-L2 bitte mit mindesten 700mA betreiben, sonst wird sie im Farbton gelber.

Mehr geht immer beim Netzteil, schau nur, dass Du es nicht über den Strom bezahlst, wenn es eine schlechte Effizienz hat. Bei 1200mA wäre die XP-L schon möglich, Du kannst aber gerne auf eine Cree XM-L2 T6/U2/U3/U4 warten, die sind auch etwas billiger als die XP-L.

Hey Sven,

na das sieht doch alles schon gut aus bei dir Da kann ja bald das Becken kommen

Gruß Mathias

Hallo Sevn,

Licht hast du auf jeden Fall jetzt schon mal genug ;o) Schaut sehr gut aus.
Bleibt die LED oben offen ?