Ati Essentials unterschiedliche Dosiermengen

  • Hallo,meine KH steigt höher als erwünscht,dosiere jetzt seit 2 Wochen 160ml auf 550l Netto.
    KH ist auf 9,6 gestiegen Calzium liegt bei 430.
    Habe heute Lösung 1 abgekoppelt und dosiere weiter 2und 3 mit 160ml
    bis die KH wieder unten ist.
    Wie geht es dann weiter?
    Grüsse Torsten

    Schuran 130x80x60,ATI Sirius 6 ,HydroWizard ECM42, ATB Nano One , Dreambox mit RE RD3Speedy 50
    Standzeit 11/2010

  • Hallo Torsten,


    warum dosierst Du mehr an Essentials als Du Verbrauch hast? Den Verbrauch solltest Du ja am kH kontrollieren. Wenn dieser jetzt über 9 gestiegen ist, hast Du schlicht zu viel dosiert.


    Wenn Du jetzt die Dosierung der Flüssigkeiten entkoppelst vom kH, dann hast Du einen der Vorteile der Essentials verloren (keine Ionenverschiebung).
    Ich würde deshalb jetzt die Dosierung auf 100ml täglich senken und den kH all drei Tage beobachten. 9,6 ist noch kein kritischer Wert, da kannst Du noch normal über Verringerung der Dosierung arbeiten.

  • Lösung #1 kann unabhängig von Lösung #2 und #3 dosiert werden, um den KH-Wert auch bei einem abnormalen Verbrauch von KH zu Ca zu regulieren. Dazu wird die Dosiermenge von Lösung #1 selbstverständlich weiterhin am KH-Wert ausgerichtet.


    Die Lösungen #2 und #3 sollten jedoch immer gleich stark/hoch dosiert werden, da hier die Inhaltsstoffe fest aufeinander abgestimmt sind. Um die nötige Dosiermenge dieser beiden Lösungen zu finden, richtet man diese am Ca-Wert aus.

  • Das hatte Ben auch schon erwähnt. Wenn Du nicht alle drei Flüssigkeiten gleich dosieren kannst, dann musst Du Wasserwechsel machen, um der Ionenverschiebung vorzubeugen.
    Geschieht dies über einen längeren Zeitraum ist es sinnvoll, etwa einmal pro Jahr das Wasser zu "Resetten" indem ein oder zwei sehr große Wasserwechsel gemacht werden von 50 Prozent oder mehr, idealerweise mit NSW.

  • Danke Joe, ich denke auch das es mit der Ionenverschiebung etwas überbewertet wird,habe
    jahrelang Balling und Balling Light betrieben,das Becken hat noch nie Mineralsalz gesehen.
    Die salinität wurde einfach beim Wasserwechsel angeglichen und gut wars,ist nie was passiert
    Wenn man jetzt mal 3-4 Tage nur Lösung 2&3 dosiert wird es genau so gehandhabt.
    Grüsse

    Schuran 130x80x60,ATI Sirius 6 ,HydroWizard ECM42, ATB Nano One , Dreambox mit RE RD3Speedy 50
    Standzeit 11/2010

  • Hi,


    probiere bitte das was Sandy dir geraten hat aus. Wenn der KH-Wert dann stabil bei 7 bis 7,5 ist, behälst du weiterhin den Ca-Wert im Auge. Sollte sich dieser nicht innerhalb von 2 Wochen bei einem Wert zwischen 410 und 440 mg/l stabilisieren lassen, kannst du immer noch zur alternativen Anwendung wechseln.


    Wenn du auf die alternative Anwendung wechseln musst, dann bestimmt die Abweichung der Dosiermenge von Lösung #1 zu den anderen beiden Lösungen, ob und in welchem Umfang du Wasserwechsel durchführen solltest. Wie bei anderen System mit einzeln abgestimmten Zugabemengen, verhindert auch hier der Wasserwechsel eine übermässige Ionenverschiebung über die Jahre.


    Bei der klassischen Anwendung kann der Toleranzbereich der Korallen i.d.R. nicht verlassen werden, so dass regelmässige Teilwasserwechsel, bei sauberer Arbeitsweise des Anwenders (z.B. Nachfüllwasser mit einem Leitwert von 0µs), unnötig werden.


    LG,


    Ben

  • Hallo Ben,


    Verstehe ich das richtig, wenn bei gleichmäßiger Dosierung aller drei Elemente der Ca steigt muss die Erhöhung durch die Elements 2 und 3 angepasst werden. Dann muss jedoch ein regelmäßiger Wasserwechsel durchgeführt werden. Ist dann zusätzlich einmal im Jahr noch ein großer Wasserwechsel nötig?


    Hast du geplant bei der nächsten Version die Möglichkeit des zeitweise Weglassen einer Flüssigkeit (wie bei TRITON) das ansteigende Ca auszugleichen und so den großen Vorteil des OHNE WASSERWECHSEL weiter auszuspielen?


    Gruß Sven

  • Hallo Sven,


    die alternative Dosierung wurde geschaffen, um bei Bedarf den Calciumwert anzupassen. Dabei wird die Dosiermenge von Lösung 2 und 3 am Calciumwert ausgerichtet. Die Dosiermenge der beiden Lösungen bleiben dabei immer gleich. Dieses Vorgehen gewährleistet die gleichmäßige Zugabe aller Inhaltsstoffe, bis auf Natrium und Carbonat. Der einzige Nachteil ist, dass sich hierdurch das Verhältnis von Natrium und Chlorid, zwar sehr langsam und fast unmerklich, verschiebt. Nach mehreren Jahren würden wir jedoch in einen Bereich kommen, in dem die Korallenhaltung zunehmend erschwert würde.


    Würden wir empfehlen die Dosierung einer Lösungen auszusetzen, um einen Wert zu korrigieren, so würde die Dosierung von viel mehr Stoffen durcheinander kommen. Es würde zudem auch bei diesem Vorgehen zu einer Verschiebung zwischen Natrium und Chlorid kommen. Wir würden also mehr Nachteile erzeugen. Auch bei diesem Vorgehen sollte man einen Wasserwechsel empfehlen, wenn man ehrlich ist.


    Das von uns propagierte Vorgehen führt nur zu einer Verschiebung von Natrium zu Chlorid. Wie stark die maximale Verschiebung ist, hängt von dem Ausmaß der Abweichung der Dosiermengen ab. Hierzu ein paar Beispiele:


    Lösung 1 100 ml am Tag Lösung 2 und 3 jeweils 110 ml am Tag. Abweichung der Dosierung von Lösung 1 (100 ml) zu Lösung 2 (110 ml) beträgt 10%. Eine Abweichung bis 10% stellt dauerhaft kein Problem dar, da wir nach Jahren in einem Na/Cl-Verhältnis landen, das mit klassischen Versorgungssystemen plus 10%igen, wöchentlichen Wasserwechseln ebenfalls nach Jahren erreicht wird und sich für die Korallenhaltung als unproblematisch herausgestellt hat.


    Wer eine stärkere Abweichung hat, sollte entweder jeden Monat eine gewisse Menge an Wasser wechseln, oder je nach Abweichung alle 1 bis 2 Jahre einen Reset der Aquarienchemie durchführen. Dies kann in solchen Fällen mit mir besprochen werden, da die hierfür nötige Berechnung aufgrund mehrerer Parameter recht kompliziert ist.


    Was ich auch schon öfter zu hören bekommen habe ist, dass sich die Mengen der zu dosierenden Lösungen manchmal mit der Zeit wieder angleichen. In solchen Fälen kann i.d.R. auf einen Reset der Wasserchemie verzichtet werden, da eine gleichmässige Dosierung die zuvor entstandende Verschiebung wieder korrigiert. Dies geht zwar auch nicht über Nacht, aber erfolgt in solchen Fällen kontinuirlich.


    LG,


    Ben

  • Hallo Sven,


    ich kenne reine SPS-Becken bis hin zu Becken mit gemischtem Bestaz die mit der klassischen Dosierung bestens zurecht kommen. Alleridngs kenne ich auch solche Systeme die auf die alternative Dosierung zurückgreifen müssen. Und dann gibt es die Becken die von der alternativen Dosierung ohne ersichtlichen Grund wieder zur klassischen Anwednung wechseln können. Leider hat sich hier bisher noch kein eindeutiges Muster abgezeichnet.


    Würde ich alternativ dosieren müssen, dann würde ich mich immer für den Reset der Wasserchemie entscheiden. Hier sollten dann zumindest die Kh und der Ca-Wert des frischen Wassers an das Aquarienwasser angepasst werden. Durch den Reset kann man die regelmäßigen Wasserwechsel ganz gut umgehen. Ich denke mit diesem Kompromiss können die Korallen und der Aquarist ganz gut leben :-)


    LG,


    Ben

  • Ok, gut.


    Wäre es denn mit deinen Mitteln dramatisch wenn der ca den natürlichen Wert von 420mg/l übersteigt und man nicht darauf weiter acht gibt?
    Der ca würde ja dann bis zu einem gewissen Wert steigen und dann ausfällen. Würden sich dann andere Werte, vielleicht auch Spurenelemente anreichern was sie nicht sollen? Oder auch zu einer Ionenverschiebung kommen?


    PS: Was empfielst du als Versorgungssystem für Korallen und Mikroorganismen mit einem organischen Stickstoff denn das enthalten deine Produkte wie bekannt nicht? Aus deiner Sicht gutem Grunde.

  • Hallo Sven,


    streng genommen erzeugen wir schon eine Verschiebung der Ionenbalance, wenn der Calciumwert den zur Salinität passenden Wert über- oder unterschreitet. In der Aquaristik haben wir jedoch gelernt, dass es von den Korallen tolerierte Bereiche in der Ionenzussammensetzung gibt. Von den Essentials unabhängig bedeuten niedrigere Calciumwerte ein geringeres Wachstum. Ein Calciumwert von z.B. 440 mg/l (Salinität 35) kann hingegen wachstumsbeschleunigend wirken, wenn auch die anderen Wasserparameter stimmen. Wenn wir den Calciumwert unkontrolliert steigen lassen, bis dieser durch eine übermässige Calciumcarbonatfällung gedeckelt wird, haben wir den Komfortbereich der Korallen jedoch schon verlassen.


    Durch ein an die Dosiermenge der Essentiasl #2 angepasstes Sicherungsinstrument, kann es auch bei massiv steigenden Calciumwerten nicht zu einer Überdosierung von Spurenelementen kommen. Dies greift jedoch nicht beim Magnesium.


    Die Ausscheidungen von Fischen führen zur Freisetzung von Ammonium - die optimale Stickstoffquelle. Man kann auch auf frisches oder getrocknetes Plankton zurückrgreifen. Wenn man Aminosäuren nur ein bis zwei mal in der Woche darreicht, dann drängt man das Aquariensystem nicht in eine Abhängigkeit und kann besonders den LPS-Korallen etwas gutes tun, jedoch profitieren auch SPS und Weichkorallen hiervon.


    LG,


    Ben