220l Raumteiler

  • Robustere SPS wie die genannten sollten kein Problem sein, dosiere aber ruhig weiter die Reefroids in kleinen Maßen, um etwas Nährstoffe hineinzubekommen. Nächste Woche kannst Du dann auch die ersten Fische einsetzen. Nur nicht direkt das Becken voll packen mit Fischen. Ich würde den Besatz so planen, dass die letzen Fische in etwa einem Jahr einziehen. Das gibt den Korallen gut Zeit zu wachsen, um mit den steigenden Nährstoffen mitzuhalten.

  • Im Aquarium ist nicht viel passiert, drum her um aber einiges.


    Es kamen zwei LPS hinzu, eine Blastomussa

    (rechts ein unscharfer Einsiedler mit extravaganter Algenfrisur - inzwischen hat er aber wieder deutlich weniger auf dem Deckel)


    und eine Euphyllia yaeyamaensis



    sowie als erste SPS eine Montipora


    Und ja, mit dem Korallenkleber bin ich noch nicht so ganz befreundet.


    Mehr ist am Inhalt leider nicht passiert, da ich gleich zwei Probleme habe/hatte:


    Zuerst ist mir vor 3 Wochen im Überlauf eine Überwurfmutter nach dem Kugelhahn geplatzt. Keine Ahnung, wie das passieren konnte. Ich bin kein Bauarbeiter oder Schlosser mit Bärenkraften in der Hand. Zum Glück stand ich zufällig daneben und es ist es über dem TB passiert, so dass nur sehr wenig Wasser in den Unterschrank ging. Diesen habe ich zudem soweit wasserdicht gebaut, dass er bis auf 2 cm voll laufen kann. Aber selbstverständlich ist es am Samstag Abend passiert (mit Reformationstag und Allerheiligen im Anschluss), so dass ich das Becken für ein paar Tage über den Notablauf betrieben habe. Ich habe dafür gesorgt, dass der Wasserstand deutlich über die Trennscheibe zwischen RFP und Abschäumer ging, so dass die Technik zumindest ein bisschen funktioniert hat. Aber natürlich nicht daran zu denken, weitere Korallen einzukaufen.


    Zeitgleich musste ich feststellen, dass bei meiner next-one bei einer Platine der violette Kanal nur auf äußerster Sparflamme läuft. Ich war mit Marco schon in Kontakt, aber jetzt habe ich leider seit 3 Wochen nichts mehr gehört und bekomme auch keine Antwort mehr. Auch keine idealen Bedingungen, um weiter Korallen einzusetzen. Falls jemand sachdienliche Hinweise über den Verbleib von Marco hat ....


    Und nachdem mein Salifert Phosphat-Test nach wie vor 0 anzeigt (und ich nicht einmal mit Phantasie eine Verfärbung erkennen kann), habe ich die erste Triton-Analyse machen lassen: https://www.triton-lab.de/show…swertung-b/icp-oes/49365/


    Aluminium könnte so hoch sein, weil nun seit genau 4 Wochen AL99 im Fließbettfilter läuft. Dieses werde ich nun wie geplant gegen Rowaphos für die nächsten 4 Wochen tauschen.


    Lithium ist extrem hoch. Keine Ahnung, wo das her kommt. Bisher ist folgendes im Becken:

    CaribSea Ocean Direct OOLITE, Lebendgestein, AMA Reef Bond, Tunze CoralGum Instant, Poly Lab Reef Roids, 4 Ablegersteine

    Wie ich mit diesem Ergebnis umgehen soll, weiß ich noch gar nicht.


    Und - taa taa - Phosphat ist alles andere als "0". Die Reef Roids werde ich nun deutlich weniger füttern (bisher war es fast täglich etwas weniger als die Hälfte der empfohlenen Menge). Der hohe Wert könnte auch daher kommen, dass die grünen Algen auf dem Rückzug sind und deshalb viel zersetzt wurde.


    Unklar ist mir noch, wie sich der fehlende Violett-Kanal auf einer Platine auswirkt. Ich würde doch gerne nächste Woche die ersten Fische und ein paar weitere Korallen einsetzen. Mit nur 6 Stück Korallen ist das Becken im Moment doch recht steril. Ich hoffe, dass das gut ausgeht.


    Gruß,

    Martin

  • Hallo Martin,


    ein gutes Beispiel, warum es sich lohnt, einen Notablauf zu haben: um aus welchen Gründen auch immer einen Ersatz zu haben, wenn der Ablauf gestört ist. Gründe gibt es viele, darum auch ein Notablauf. :thumbup:


    Auch bei mir wird der Boden grundsätzlich mit Teichfolie abgedichtet, die an den Rändern hochgezogen ist. Für mein neues Becken bin ich daran, dass es sogar mehr als 4cm sein dürfen.


    Die Überwurfmutter beim Kugelhahn sollte nur leicht mit der Hand festgezogen werden. Vorher die Gummidichtungen mit Silikonfett einreiben, dann dichten die auch bei wenig anziehen gut und vor allem kann man sie später auch gut lösen für Wartungsarbeiten.


    Der violette Kanal ist nicht so kritisch wie ein Blau- oder Weißkanal, aber sauber laufen sollte er schon. Trotzdem kannst Du ruhig auch weitere Korallen einsetzen, wenn die übrigen Kanäle normal laufen.


    Von Marco habe ich in letzter Zeit nichts gehört, hoffe nicht, dass er im Krankenhaus liegt. :/


    Aluminium sollte nicht von vier Wochen Betrieb mit Al99 so hoch sein, das dauert normalerweise mehrere Monate. Hast Du den Adsorber vorher mit Osmosewasser etwas ausgewaschen? Der Staub sollte nicht ins Becken kommen.


    Das Lithium deutet das eher auf den Mörtel hin. Schau Dir mal diesen Thread an:

    Riffmörtel: ICP-Messung von Schadstoffen die sich daraus lösen


    Versuche mal den Test von Gilbers (Reefanalytics). Der Herr Gilbers ist im Augenblick wohl leider krank, deshalb ist der Laden gerade geschlossen, aber Du solltest Den Test trotzdem noch bei den üblichen Verdächtigen online bekommen.

  • Hallo Sandy,


    Teichfolie ist natürlich sehr effektiv, auf die Idee bin ich nicht gekommen. Ich habe die Aluprofile mit "Pattex One For All" auf die Siebdruckplatte geklebt und danach den Pattex wie Silikon von innen an den Übergang Bodenplatte-Aluprofil angebracht. Der Unterschrank kann damit so weit voll laufen, bis das Wasser in die Nut der Aluprofile eindringt - also knapp 2 cm.


    Violetter Kanal: Gut, dann freue ich mich auf die nächsten Korallen und die ersten Fische.


    Alu: Den Adsorber habe ich ausgespült, allerdings nur einmal. In einer Triton-FAQ habe ich nun von einer dreifachen Spülung gelesen. Das werde ich nun umsetzen und schauen, wie sich der Wert entwickelt.


    Lithium: Danke für den Hinweis auf den "Schadstoff"-Thread. Da passt man bei allem möglichen auf (bastelt sich bspw. zwei Silikatfilter hintereinander oder achtet peinlichst genau darauf, den Silikonschlauch an der Pumpe nur mit Kabelbinder und nicht mit einer Schelle zu befestigen) und dann kommt der AMA Reef Bond und gibt munter Lithium ab. Aber jetzt weiß ich wenigstens, wo die Werte herkommen.

  • Hallo zusammen,


    vor 5 Tagen sind endlich die ersten Fische ins Aquarium eingezogen.


    Eine Feuerschwertgrundel (Nemateleotris magnifica) ist als erstes eingezogen, damit sie sich gleich in Ruhe und ohne Konkurrenz ein Versteck suchen konnte:




    Gut eine Stunde später sind dann noch zwei Blaugelbe Schwalbenschwänzchen (Chromis vanderbilti) und ein Blauer Zwergkaiser (Centropyge argi) in das Becken gekommen (der zweite Vanderbilti hatte gerade keine Zeit fürs Photo):




    An Korallen kamen eine Blastomussa und eine grüne Montipora dazu. Spät Abends unter blauem Licht sieht es nun so aus:




    Insgesamt sind nun 5 Turboschnecken, 6 Einsiedler, 4 Fische, 4 LPS (2 x Blastomussa, 2 x Caulastrea, 1 x Euphyllia ) und 2 SPS (1 x Montipora rot, 1 x Monti grün) im Becken.


    Die Korallen sind allesamt kleine Ableger und im Becken sieht es noch entsprechend kahl aus. Was ist denn ein guter Grundbesatz bei 220 Liter und in welcher Frequenz mache ich nun weiter?


    Gruß,

    Martin

  • Hallo Martin,


    ich denke, bei Dir wird es inzwischen schon etwas weiter sein.

    Ich bin, was das Besetzen angeht, für Klotzen statt kleckern. Bevor sich Algen breit machen, besetze ich die freien Stellen lieber mit Korallen. Sind schließlich Konkurrenten. Ich habe mein Becken innerhalb einer Woche gestartet und bin dann von meinem 100l Becken ins 450l umgezogen. Auch irgendwie furchtbar leer. Aber bereits Fische drin. Weiter habe ich Söll Bactoballs verwendet. Eine Algenplage hatte ich nie, nur die verfluchten Cyanos nach etwa 4..5 Monaten.

    Ich habe dann immer weiter besetzt. Was der Geldbeutel so her gab. Einsiedler und Schnecken hatte ich natürlich auch, aber die Einsiedler habe ich recht schnell ins Technikbecken verpflanzt. Die killen mir nur die Schnecken.

    Ich habe auch kein Lebendgestein verwendet (außer im Algenrefugium) sondern fossiles Riffgestein. (Ich habe mich stark an Marcos 400l Raumteiler orientiert)

    Ansonsten im gleichen Maß Fische rein wie Korallen einziehen. Der Nährstoffe wegen. Immer druff. SPS waren zwar auch zügig dabei, aber nur die standard einfachen Sorten. Und so ging es bis heute kontinuierlich weiter.

    Rückschläge ? Ja, durch Krankheiten habe ich einige Fische verloren. Korallen ? Nein. Alles schick. Ich habe 3 Riesenmuscheln verloren. Keine kleinen. Über Nacht wurden sie leer geräumt. Da ist wohl was im Becken, was da nicht rein gehört.

    Licht ? Ich habe mir 3 Hängeleuchten gebaut. Bluetwiled. Hatte ordentlich Wachstum, war zufrieden. Dann habe ich mich bequatschen lassen und habe auf Anraten eine ATI T5 (6*84W) drüber gehangen. Hat nen Haufen Strom gekostet und furchtbar Wärme produziert. Wachstum kam zum Stillstand. Viel zu stark. Einige Korallen waren verbrannt. Bin nach 2 Monaten wieder zu meiner DIY Led zurück und nun geht es so langsam wieder weiter mit dem Wachstum. Das Becken läuft jetzt ziemlich genau 1 Jahr und ich bin zufrieden.

    Als nächstes werde ich mal Marcos LED probieren. Mal sehen was sich dann so tut.


    Fazit: hau rein. Immer rein mit dem Zeug. Um so schneller sieht das Becken klasse aus.


    Reiner

  • Hallo Reiner,


    danke für die umfrangreiche Rückmeldung. Und weiterhin viel Erfolg mit Deinem Becken.


    In der Tat hat sich mein Becken weiter entwickelt. Allerdings hatte ich auch mit einem herben Rückschlag zu tun: Ende November sind ja vier Fische eingezogen. Zwischen Weihnachten und Neujahr sind bis auf den Zwergkaiser innerhalb von 24 Stunden die drei anderen Fische verstorben. Abends hat noch alles fast ganz gut ausgesehen: Bis auf die Feuerschwertgrundel habe alle normal gefressen, dass die Grundel appetitlos war, fand ich aber noch nicht alamierend. Am nächsten Morgen war die Grundel tot, direkt danach das erste Schwalbenschwänzchen und gegen Mittag das zweite Schwalbenschwänzchen.


    Aus einigen Jahren Süßwasser habe ich eigentlich etwas Erfahrung, seltsames Verhalten an den Fischen zu erkennen. Bei den dreien war überhaupt nichts erkennbar. Keine ruckartigen Bewegungen, kein hastiges Atmen, keine seltsame Schwimmlage, nichts auffälliges auf der Haut, keine Appetitlosikeit (bei den Schwalbenschwänzchen). Für mich "einfach so" gestorben.


    Die Wasserwerte waren an dem Tag alle im grünen Bereich (Nitrit 0 bspw).


    Jetzt habe ich erst mal den Zwergkaiser intensiv beobachtet. Bis jetzt scheint es ihm gut zu gehen, weshalb ich für kommende Woche neue Fische bestellt habe. Sicherlich etwas riskant, da ich die Ursache nicht kenne, aber das Risiko gehe ich jetzt ein. Am Freitag habe ich noch eine Triton-Probe verschickt, aber ich gehe davon aus, dass sich im Vergleich zur letzten Probe nicht viel geändert hat, da sich am Beckenwasser nichts getan hat. Vielleicht ist der Lithium-Wert weiter gestiegen (siehe oben - Verdacht Ama Reef Bond).


    Den Korallen geht es soweit gut. Eine grüne Montipora ist ziemlich blaß geworden, die rote hingegen zeigt schöne Wachstumsspitzen. Die LPS stehen für meinen Blick ebenfalls gut da.


    Jetzt lasse ich nächste Woche die Fische und eine Blasenanemone (Entacmaea quadricolor) einziehen, danach kommen dann wieder Korallen rein.


    Gruß,

    Martin

  • Probleme beim Nachsetzen neuer Fische sind weit verbreitet und meiner Meinung nach in den letzten Jahren noch deutlich gestiegen. Wenn ein Parasit im Becken ist und sich im Becken konstant Fische aufhalten kann es durchaus sein, dass die Fische eine gewisse Immunität gegen den Parasiten entwickeln, selbst aber zu Trägern des Parasiten werden und so bei neu hinzukommenden Fischen diese stark befallen werden.

    Die umgekehrte Richtung ist sogar noch häufiger, dass neue Fische einen Parasiten mitbringen und dieser den Altbestand ansteckt.


    Dein Verlauf klingt wie Oodinium, wobei man nicht immer etwas von einem schleierartigen Befall sehen muss. Meist reicht es, wenn sie die Kiemen befallen und die Fische ersticken. UVC mildert das Problem ab ebenso wie niedrige Salinität, aber wirklich beseitigen wirst Du das Problem nur mit Medikamenten.



  • Oodinium hört sich nicht so gut an.


    Auf eine UVC-Lampe habe ich explizit verzichtet, weil ich einige Male gelesen habe, dass man damit nicht nur schädliche Keime abtötet, sondern auch sehr viel von dem, was eine gute Beckenbiologie ausmacht. Zudem wüsste ich gar nicht, wo ich eine UVC-Lampe nun überhaupt noch unterbringen könnte. Im Rücklauf habe ich einen Abzweig für den Fließbettfilter, Platz für eine Lampe ist da aber nicht mehr.


    Was für Medikamente kann man hier verwenden? Auf die Schnelle habe ich nur ältere Beiträge gefunden (2005 bis 2010), und dort wird teilweise von starken Nebenwirkungen für Korallen berichtet.

  • Wenn Du eine UVC-Anlage laufen hast tötest Du natürlich auch Copepoden und Phytoplankton damit, aber wenn eine Krankheit im Becken ist wird das nebensächlich. Dann hast Du andere Probleme mit höherer Priorität.


    Sämtliche Behandlungen mit Medikamenten gegen Oodinium kann man nicht in einem Korallenbecken anwenden, viele haben Kupfer als Wirkbestandteil. Da brauchst Du also schon ein Quarantänebecken.

  • Ginge es vom Aufbau her, wenn man die UVC-Lampe direkt vor oder nach den Fließbettfilter hängt?


    Im Moment habe ich im Rücklauf einen Abzweig mit Kugelhahn. Nach dem Kugelhahn kommt der Fließbettfilter, dessen Ausgang in die Kammer des Abschäumers zurück geht.


    In diesen Zweig könnte ich eine UVC-Lampe irgendwie einbauen. Also "Kugelhahn - UVC - Fließbett - Abschäumer-Kammer" oder "Kugelhahn - Fließbett - UVC - Abschäumer-Kammer".


    Damit kann ich natürlich den Durchfluß nur für beide Systeme gemeinsam regeln. Aber vor dem Kugelhahn noch ein T-Stück einfügen, um einen komplett separaten Zweig für die UVC-Lampe zu haben, wird vom Platz her sehr schwierig.

  • Moin !


    Hin und wieder verwende ich ebenfalls eine UVC-Lampe. Diese ist nicht ständig installiert, sondern kommt nur bei Bedarf zum Einsatz.

    Ich hänge dazu eine kleine Pumpe und den Rücklauf direkt ins Becken. Ansaugung unten, Rücklauf oben. Die Leuchte liegt solange provisorisch neben dem Becken.

    Als Anschluss hatte ich noch aus Süßwasserzeiten eine Armatur von einem Außenfilter, den man an den Beckenrand hängen kann.

    MMn sollte man auch die Ansaugung direkt aus dem Becken machen, damit man die frei fliegenden Parasiten erwischt.


    Die gute Beckenbiologie sitzt an Scheiben, Steinen usw., nicht im freien Wasser (außer Plankton natürlich). Darum ist es auch absoluter Quatsch, ein neues Becken mit gebrauchtem Wasser zu starten. Da holt man sich nur den unerwünschten Mist rein, nicht das was man sich erhofft.