Mega Zoo Düsseldorf

Hallo Bernd,

ich war gestern da und hatte nicht so einen schlechten Eindruck. Zumindest habe ich keine toten Fische gesehen. Was für Fische waren denn tot?
Die Verkaufsbecken sind ziemlich klein, das stimmt. Mich stört dort etwas, dass sehr viele Tiere sehr groß werden, die Beratung dort redet die entsprechenden Probleme auch gerne klein.
Insgesamt ist das alles auf Durchgang und nicht auf Dauerverweilen ausgelegt. Häufiger sieht man auch gerade neue Fische die sichtbar unter Pünktchen leiden trotz UV. Der Megazoo macht häufiger Importe mit Fischen, alle paar Wochen gibt es dann schon wieder eine neue Fuhre. Dass hier erst eine Quarantäne stattfindet und nur gesunde Tiere dann in die Verkaufsbecken gehen wäre schön, widerspricht aber der Gewinnmaximierung.

Ich habe dort schon einige Fische gekauft und war auch meistens nicht enttäuscht. Meine Lippfische und Kaiser etwa waren meist vom Megazoo und sind auch gesund durchgekommen. Allerdings schaue ich mir die Fische vorher genau an und lasse sie im Zweifelsfall lieber vor Ort. Hätte gestern gerne einen halbwüchsigen Chelmon mitgenommen, aber zum einen waren beide Meerwasser-Verkäufer (Hotte und der Langhaarige) nicht vor Ort und zum anderen gefiel mir sein extrem nervöses Verhalten nicht, der hatte mächtig Stress.

Einem Anfänger würde ich eine Beratung und einen Kauf dort nicht empfehlen, da geht er sonst mit einem kleinen Schwarm putziger Makrelen nach Hause ins 250l-Becken.

Wenn man weiss, was man sucht und sich auskennt, dann kann man dort aber auch ab und zu sehr interessante Fische finden, die man sonst kaum bekommen kann.

Das war wahrscheinlich eine frische Lieferung, die nicht so sorgfältig akklimatisiert wurde. Der Hotte schneidet gerne einfach die Tüten auf und setze die dann ins Becken. Schnell und einfach, aber empfindlichere Fische können da schon mal einen Schlag wegbekommen.

Den großen Chelmon (ich glaube sie haben es Chelmon XL genannt) für 59 € hatte ich auch gesehen. Da war auch noch ein kleiner Chelmon in einem Becken in der Nähe, war der noch zu sehen? Der sah gestern nicht ganz fit aus, weswegen ich ihn auch dort gelassen hatte. Wenn der heute morgen nicht mehr da war glaube ich kaum, dass er verkauft wurde, denn ich war gestern recht spät erst da, nach 19 Uhr. Ich glaube, die dürfen auch keine Meerwasserfische verkaufen, wenn nicht jemand da ist, der die entsprechende Sachkundeprüfung abgelegt hat.

Der große Chelmon sah normal aus und schwamm auch das Becken prüfend normal herum.

Der Megazoo hatte mal Ärger bekommen deswegen, deshalb nehmen die das jetzt etwas genauer. Ansonsten wäre ja jemand mit Sachkundenachweis da gewesen, nämlich ich.
Nur dass ich nichts mit dem Megazoo zu tun habe. Dumm gelaufen.

Eigentlich wollte ich auch nur ein Keniabäumchen mitnehmen als Opferkoralle für die Kaiser, aber 50 Euro wollte ich da auch nicht für bezahlen, nur weil die das nicht richtig zuordnen können.
Da beissen die nämlich alle gerne drauf rum. Nippen immer wieder mal etwas, was die Koralle aber gut verkraftet. Nach fünf Minuten ist sie wieder auf.

Heute abend werde ich mal beim Norbert Dammers vorbeifahren, was der so hat.

Eine besondere Tätigkeit brauchst Du nicht dafür, aber halt solide Praxis als Meerwasseraquarianer. Natürlich solltest Du auch einige Kenntnisse haben über kommerzielle Vorgänge wie das Vorgehen bei einem Fischimport und ähnliches, aber insgesamt waren die Anforderungen ziemlich gering.

Es gibt dafür noch keine offiziell anerkannten Prüfungen, deshalb ist der erste Schritt, sich beim lokalen Amtsveterinär zu erkundigen, ob die gewünschte Prüfung die Eignung nach §11 bescheinigt. Für die VDA-Prüfungen wird dies praktisch immer abgenickt.

Unter www.sachkundenachweis.de findet man das Verzeichnis der Schulungstermine und Orte. Ganz billig ist das nicht. Auch als VDA-Mitglied kostet dies über 500 Euro.

Du bekommst einen Schulungsordner mit etwa 1000 Seiten, da ist dann alles drin für Meerwasser, Süßwasser und auch Teich/Koi, da gibt es dann eine Liste, welche Kapitel für welchen Bereich relevant sind. Jeder der drei Bereiche wird separat geprüft.

Diesen Schulungsordner darfst Du Dir dann reinbüffeln, wobei die eigentliche Sachkunde meist selbstverständlich ist, wichtig ist hier vor allem, das alles aus dem Aspekt des Tierschutzes gesehen wird und entsprechend dann auch in der Prüfung abgefragt wird. Die rechtlichen Aspekte gehen also überdurchschnittlich stark ein, auch die kommerziellen Aspekte wie etwa der Ablauf ist, wenn ein Geschäft aufgebaut wird und wie das mit Vorschriften/Genehmigungen ist.

In der zweitägigen Schulung wird dann im Schnelldurchgang all dieser Stoff noch einmal durchgegangen, wobei die Sachkunde selbst praktisch außen vor gelassen wird, da geht es hauptsächlich um die rechtlichen Aspekte und wie die Prüfung dies abfragt.

Die Prüfung besteht aus zwei Teilen: zuerst eine schriftliche Prüfung mit Multiple Choice, wo man nur sehr wenige Fehler machen darf (viele Fragen lassen sich aber schon mit gesundem Menschenverstand klären), und wenn dies bestanden wurde eine mündliche Prüfung. Die eigentliche Siebung findet durch die schriftliche Prüfung statt, danach fällt kaum noch jemand in der mündlichen durch. Die Durchfallquote ist auch relativ gering, ich glaube, etwa 85 Prozent sind durchgekommen.

In der mündlichen Prüfung bekommst Du von den 40 Fische, die im Schulungsordner aufgeführt sind dann 10 Fische abgefragt bezüglich Erkennung, Name, Schutzstatus und Besonderheiten eventuell. Korallen kamen überhaupt keine zur Frage, abschließend dann noch ein Verkaufsgespräch, ein Kunde wollte sich beraten lassen über den Kauf eines Aquariums.

Das sind alles Sachen gewesen, die man mit etwas Verstand und Sachkenntnis im Griff hatte. Das einzige wirklich neue waren die rechtlichen Vorschriften, die teilweise auch trickreich sein konnten.

hi,

der vda macht auch schulungen für hobbyisten.
das kostet bedeutend weniger.
man muss wohl aber einem aquarienverein beitreten.