Fütterung vs Nährstoffe

  • Ich habe eine Frage bezüglich der Fütterung und daraus resultierenden Wasserwerten:


    Mein Besatz umfasst diverse Schnecken, 5 Garnelen und 12 Fische in einem Becken mit Netto 380 L.
    Korallen befinden sich noch nicht zu viele darin. ( es werden ständig mehr)


    Trotzdem ich dreimal Täglich Frostfutter füttere und bei Abwesenheit Flocken über den Automaten, steigen meine Nitrat und PH Werte nicht.
    Mehr essen die Fische nicht und kann somit den Eintrag schlecht erhöhen.


    Meine Nitrat und Phosphat Werte sind ständig an der ( mit normalen Tests messbaren Genauigkeit ) Nachweisgrenze.
    Der Abschäumer ist schön trocken eingestellt und die für Triton Methode notwendigen Algen will ich auch nicht weglassen damit die Werte steigen....


    Wie bewerkstelligt ihr das?
    Wie haltet ihr in z.B. einem Ableger-Schaubecken/ voller Korallen gepackten Becken, die für die Korallen notwendigen Wasserwerte ohne viel Fischbesatz der die Werte ja erhöhen soll!?


    Vielen Dank für Tipps!

  • He he! Dein Problem möchte ich haben! Setze DICKE Fische ein, und Du wirst schnell sehen, dass die Nährstoffe steigen. Der Großteil des Nährstoffverbrauchs wird bei Dir über Bakterien gehen, was aber nach einer gewissen Zeit auch kippen kann, wenn z.B. die lebenden Steine durch Detritus verstopft sind. Dafür gebe ich meist den Tipp, mit einer kleinen Pumpe mit weichem Strahl diese ab und zu abzuwedeln, um die Gänge frei zu halten.
    Ich nehme an, dass dies dann Teil des Old Tank Syndroms ist.

  • Hallo Flow,


    was hast du denn für Probleme mit dem Becken? Wie war denn der Wert in der letzten Triton-Analyse (am besten gleich die ganze Analyse posten)? Wenn du die Triton-Methode machst, hast du vermutlich auch komplett mit Lebendgestein gestartet?


    Viele Grüße
    Matthias

  • Ich hatte das Problem dass meine Korallen ausgebleicht sind und dann auch Gewebe verloren haben.
    Wasserwerte waren laut Triton Analyse stets gut bis auf Jod. Das wurde dosiert.


    Konnte halt nie Nitrat und Phosphat messen und dachte dass das der Grund für den Misserfolg war!? Das Becken wurde mit Totgestein und 3 Kg Lebendgestein gestartet.


    Habe nun das Becken neu aufgesetzt mit nur noch Lebendgestein, wie bei Triton vorgesehen.
    Besetze nun Schritt für Schritt zum Restbestand dazu und hoffe nun dass es besser klappt wenn den Bakterien nicht mehr soooo viel Besiedlungsfläche bleibt.


    Ich will nur vermeiden das ich nochmal soviel Korallen verliere, darum die Frage.


    Algen sind auch dezimiert worden!


    Danke!

  • Servus,


    Ich habe bei meiner Po4 Limitierung NaH2PO4 zudosiert. Kann in jeder normalen Apotheke als Pulver bestellt werden.


    Für Nitrat kannst du KNo3 oder NaNo3 (eins davon auswählen) dosieren. Dann solltest du aber erstmal kein NaH2Po4 dosieren, da Po4 evtl. von selbst mit steigt.


    Eleganter ist es natürlich Limitierungen durch Beckenbiologie in den Griff zu bekommen ;)


    Gruß, Flo

  • Hallo Flow,


    wenn du ein Becken mit der Triton-Methode (Lebendgestein und ein funktionierendes Algenrefugium) gestartet hast, kann es eigentlich nicht zu einer Nährstofflimitierung kommen, die dazu führt, dass deine Korallen ausbleichen / sterben - solange noch Algen in deinem Refugium sind. Das liegt vor allem auch daran, dass die Algen im Refugium schneller eingehen, als die Korallen.


    Wenn also mal tatsächlich zu wenig Nährstoffe im Becken sind, stirbt ein Teil der Algen ab und gibt damit wieder Nährstoffe frei, die den Korallen dann wieder zur Verfügung stehen. Das Algenrefugium sorgt eben für ein stabiles nährstoffarmes Wasser und das ist ja bei Riffaquarien so gewünscht. Sollte es tatsächlich zu einem längeren / dauerhaften starken Ungleichgewicht kommen, also viel mehr Nährstoffe verbraucht als produziert werden, merkt man das demnach daran, dass nach und nach alle Algen im Refugium absterben und dann sollte man entsprechend handeln.


    Viele Grüße
    Matthias

  • Hallo Flow,


    wenn du ein Becken mit der Triton-Methode (Lebendgestein und ein funktionierendes Algenrefugium) gestartet hast, kann es eigentlich nicht zu einer Nährstofflimitierung kommen, die dazu führt, dass deine Korallen ausbleichen / sterben - solange noch Algen in deinem Refugium sind. Das liegt vor allem auch daran, dass die Algen im Refugium schneller eingehen, als die Korallen.


    Wenn also mal tatsächlich zu wenig Nährstoffe im Becken sind, stirbt ein Teil der Algen ab und gibt damit wieder Nährstoffe frei, die den Korallen dann wieder zur Verfügung stehen. Das Algenrefugium sorgt eben für ein stabiles nährstoffarmes Wasser und das ist ja bei Riffaquarien so gewünscht. Sollte es tatsächlich zu einem längeren / dauerhaften starken Ungleichgewicht kommen, also viel mehr Nährstoffe verbraucht als produziert werden, merkt man das demnach daran, dass nach und nach alle Algen im Refugium absterben und dann sollte man entsprechend handeln.


    hi matthias,


    soweit die theorie.


    wenn algen im refugium absterben, dann ist das kaum noch aufzuhalten und das wasser wird überlastet.


    sie sterben nicht nur n bischen ab sondern in einem rutsch.


    erst stagniert das wachstum aber dann ist auch schon zuwenig für korallen da.


    wenn wie hier auch noch nullwerte nachgewiesen sind, ist die ursache m. e. bereits gefunden.

  • Vielen Dank!


    Die Algen sind eigentlich stets gewachsen, wenn zum Schluß auch nur noch minimal. Die Drahtalgen waren jedoch Anfangs kräftig grün, später jedoch nur noch glasig und hellgrün....


    zur Zeit läuft es besser. Bin auf einem besseren Weg. Die Wert sind Nachweisbar! Nur eine vom alten Becken eh schon entkräftete, relativ kleine Euphyllia hat sich vor ein paar Tagen schlagartig über Nacht verabschiedet und sich vom Skelett gelöst:-(

  • Hallo Joe,


    ich glaube, dass das unter meiner Annahme, dass mit Lebendgestein gestartet wurde und das Algenrefugium bisher gut lief, nicht passiert.

    erst stagniert das wachstum aber dann ist auch schon zuwenig für korallen da.


    Wenn das Wachstum der Algen stagniert, verbrauchen die Tiere im Hauptbecken tagsüber alle Nährstoffe die auch produziert werden und es ist nachts, wenn das Algenrefugium beleuchtet wird, nicht mehr viel über. Da Korallen ja aus einem Nährstoffarmen Milieu kommen, ist dieser Zustand kein Problem und es ist meiner Meinung nach auch nicht "schon zu wenig" für Korallen da. Sobald es Tag wird werden ja auch wieder vermehrt Nährstoffe produziert, die dann direkt den Korallen zur Verfügung stehen.


    Bei einem "Nährstoffmangel" können Algen eigentlich nicht alle auf einmal absterben. Es sterben erst Teile ab, die dann Nährstoffe freigeben, die dann den restlichen Algen ja wieder zur Verfügung stehen, so dass selbst bei einem starken Nährstoffmangel das Algenrefugium einfach nach und nach Nährstoffe für das Becken bereitstellt, aber das Wasser nicht überbelasten kann.


    Es gibt aber andere Gründe, in denen das von dir geschilderte Problem auftritt und das ist ein großes Risiko, welches eben bei der Triton-Methode minimiert wird. Wenn es z.B. einen Mangel eines Elements im Becken gibt, das essenziell für die Alge ist, die im Algenrefugium angesiedelt wurde (oder dominiert) und es kommt dann auch noch zu einem Nährstoffmangel, fängt die Alge wie im obigen Fall schnell an abzusterben. Da es aber einen weiteren Mangel gibt, können die restlichen Algen die freiwerdenden Nährstoffe nicht mehr (ausreichend) verarbeiten und so sterben alle Algen in kurzer Zeit ab. Die daraus entstehenden Nährstoffe werden also nicht abgefangen und überbelasten das Wasser. Deshalb ist die in den Base Elements enthaltene Versorgung für Algen so wichtig. Sie sorgt dafür, dass die Algen immer alles nötige vorfinden um mit den überschüssigen Nährstoffen wachsen zu können.


    Ein ähnliches Problem sehe ich in Becken, die nicht mit Lebendgestein gestartet wurden. Hier wird eine Alge eingebracht, die in den ersten Tagen eventuell noch ganz gut wächst, weil es im Hauptbecken noch nicht viele Verbraucher gibt. Nach einer Zeit beginnen die Organsimen aber die Steine zu besiedeln und das werden immer mehr. Da die Besiedlungsfläche so enorm groß ist, werden enorme Nährstoffmengen für die Vermehrung der Organismen benötigt, welche zu großen Teilen auch Nachts verbraucht werden. Das Ungleichgewicht ist jetzt so groß, dass die durch die Algen freigegebenen Nährstoffe sofort von den Organismen im Hauptbecken verbraucht werden (auch Nachts) und dadurch sterben alle Algen in kürzester Zeit ab. Die Besiedlung der Steinoberfläche steht auch tagsüber in Konkurrenz zu den Algen. Das ist ein Grund, warum bei der Triton-Methode Lebendgestein verwendet werden soll.


    Man darf das Risiko, dass ein Algenrefugium birgt also nicht unterschätzen. Wenn alle Algen schnell sterben ist das eine sehr starke Belastung. Bei der Triton-Methode wird dieses Risiko (auch durch weitere Punkte) aber stark minimiert, so dass die Vorteile des Refugiums bei weitem überwiegen. Dazu muss man sich natürlich an die Vorgaben halten und gerade beim Algenrefugium werden die leider nicht immer so ernst genommen.


    Hallo Rahi,


    bevor man handelt, sollte man sich natürlich erst so gut wie möglich vergewissern, dass das (langsame) fortlaufende Absterben der Algen tatsächlich durch einen Nährstoffmangel verursacht wird. Dann sollte man bei einem Becken mit der Triton-Methode nicht die Algen dezimieren oder rausnehmen, weil die ja dann dafür sorgen, dass weiter Nährstoffe zu Verfügung stehen. Im ersten Schritt kann man natürlich immer einfach mehr füttern. Auf Dauer muss man ein bestehendes Ungleichgewicht aber wieder ausgleichen, z.B. in dem man mehr Produzenten (z.B. Fische) einsetzt.


    Viele Grüße
    Matthias

  • Hallo Matthias,


    nichts für ungut, aber all das was Du schreibst liest sich wie aus einem Lehrbuch, völlig logisch und total einfach.
    Das erinnert mich an meinen Start, da habe ich vor dem ersten befüllen alles über Sangokai gelesen und das klang auch alles so einfach und logisch, drehst an dieser Schraube passiert das, drehst an einer anderen passiert was anderes.


    Nur ist so ein Becken halt kein Computer oder Motor, den man völlig vorhersehbar reparieren kann, nein es ist Natur, wenn auch in einem kleinen Glaskasten.


    Hast Du denn die Triton-Methode schon einmal in der Praxis angewendet? Oder eine andere Methode?


    Gruß Stefan